Sprockhövel. . Bürgerfreundliches Ergebnis wäre Entlastung von Eltern und Stadt. Verwaltung sieht jedoch technische und finanzielle Probleme.

In genau einer Woche muss die aktuelle Kindergartenbedarfsplanung Sprockhövels beim Landesjugendamt vorliegen. Die einrichtungsscharfe Planung mit der darin enthaltenen Anzahl von Kindpauschalen ist die Grundlage für den Betriebskostenzuschuss des Landschaftsverbandes. Die Tabelle, im Jugendhilfeausschuss jetzt vorgestellt, zeigt: Das Kunststück, die Kinder an Betreuung interessierter Eltern in der Stadt zwischen null und sechs Jahren in einer der 15 städtischen Kitas und Einrichtungen freier Träger unterzubringen, ist wieder geglückt – 767 Kinder, 17 mehr als im Vorjahr, haben einen Kitaplatz.

U3-Betreuung stark nachgefragt

Besonders stark nachgefragt ist wieder die Städtische Natur-Kita Schee, die aktuell 115 Plätze anbietet, darunter – ebenfalls der Spitzenplatz – für drei Kinder mit Behinderung. „Wir stellen fest, dass insbesondere die Nachfrage für Kinder unter drei Jahren deutlich steigt“, berichtete Fachabteilungsleiterin Evelyn Müller.

Kita-Patz keine Frage des Anmeldezeitpunkts

Diskutiert wurde auch ein Thema, das die FDP in den Ausschuss getragen hatte: „Gibt es eine Möglichkeit, in Abstimmung mit sämtlichen Trägern von Kindertagesstätten in Sprockhövel eine Kindergartenanmeldung online durchzuführen“, fragte Elke Althäuser von den Liberalen. Das Anmeldeverfahren sollte bürgerfreundlicher gestaltet werden, so die FDP-Forderung. Hintergrund seien Hinweise von verärgerten Eltern, die bereits kurz nach der Geburt des Nachwuchses persönlich einen Antrag in den jeweiligen Kitas gestellt und dann keinen Platz bekommen hätten. Evelyn Müller betonte, der Zeitpunkt der Anmeldung spiele keine Rolle, das Problem sei eher technischer Natur: „Die EDV-Ausstattung in allen Kitas ist schlecht“, befand Müller. Jeder Einrichtungsträger arbeite mit eigener Software, da sei eine Vereinheitlichung kaum möglich, jede Veränderung mit zusätzlichem Personalaufwand und Schulungsbedarf verbunden, und das koste viel Geld. Die Verwaltung erhielt daraufhin den Prüfauftrag, das Gespräch mit allen Trägern zu suchen und die Möglichkeit einer gemeinsamen Software-Einführung auszuloten.

DRK setzt auf die persönliche Anmeldung

Lutz Heuser, DRK-Vorsitzender in Sprockhövel und Sprecher der Kita Kleine Weltentdecker, sah das Thema Online-Anmeldung anders. „Ich lade die Eltern ausdrücklich ein, zur Anmeldung persönlich vorbeizukommen und sich ein Bild von unserer Einrichtung zu machen“, warb er. Die Anmeldung übers Internet nähme auch dem Träger die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Antragsteller, dessen familiärer Situation und von dessen Wünschen an die Betreuung machen zu können.

Zentrales Erfassungssystem tue not

Aus seiner Sicht wäre es deutlich wichtiger, ein zentrales Erfassungssystem bei der Stadt zu schaffen, um Doppelbelegungen zu vermeiden. „Sobald Eltern dann die Zusagen bei einer Einrichtung bekommen haben, können die anderen Anfragen gelöscht und Plätze neu vergeben werden.“