Oberhausen. Weil die Stadt Oberhausen sparen muss, gibt sie auch weniger Geld für die Grünpflege aus. In Holten hat das absurde Auswirkungen, denn ein Teil der Park-Wiese am Kastell Holten wird zweimal im Jahr gemäht, ein Teil häufiger. Jetzt hat sich die OGM zu dem Thema geäußert.

Zum Beispiel der Kastell-Park in Holten: auf einer Größe von 2,8 Hektar erstreckt sich der Park mit altem Baumbestand und größerer Wiesenfläche rund um das historische und Jahrhunderte alte Kastell Holten. Der Sandkasten mit Rutsche und Klettergerüst ist eingefasst von Mosaiken im Boden, Bänke stehen für Eltern bereit, eine Seilrutsche wippt im Wind.

Die Gräser sind hoch an vielen Stellen, zu hoch etwa an einem der hölzernen Spielgeräte, sagen Holtener, die sich in der Redaktion melden. Sie klagen über den schlechten Pflegezustand des 60 Jahre alten Parks. Mäharbeiten würden nicht beendet, Wege wuchern zu . Mit diesen Klagen stehen die Holtener nicht allein da. Aus vielen Ortsteilen melden sich immer wieder Leser mit Kritik an städtischen Grünflächen.

8,9 Millionen Euro für Grünpflege

Zuständig für diese Flächen ist die Stadttochter Oberhausener Gebäudemanagement (OGM). Im gesamten Stadtgebiet kümmert sie sich um Park- und Grünflächen mit einer Gesamtfläche von über 3,7 Millionen Quadratmetern - mit einem, darauf verweisen Vertreter der OGM, seit Jahren schrumpfenden Budget.

Die Stadt zahlt der OGM im Jahr rund 8,9 Millionen Euro (netto). Mit diesem Geld werden die Parks, rund 43,6 Hektar Straßenbegleitgrün, auch Grünflächen an den rund 120 Spielplätzen (21 Hektar), Schulen (20 Hektar), Kitas (4 Hektar) oder öffentlichen Gebäuden (2 Hektar) gepflegt. Bis 2013 hatte die OGM noch rund 9,4 Millionen Euro zur Verfügung, 2006 waren es 2,4 Millionen Euro mehr.

Einen Garten hatte das Kastell schon im 19. Jahrhundert

Das Kastell Holten gehört zu den ältesten Gebäuden in der Stadt Oberhausen. Einen Garten hatte die historische Burg Holten wohl erst im 19. Jahrhundert bekommen. Die Pressestelle der Stadt Oberhausen verweist auf eine Karte aus dem Jahr 1838, in dem südlich des Kastells wohl ein Nutzgarten eingezeichnet gewesen sein soll. Die Burg war damals ein militärischer Stützpunkt.

Die heutige Parkanlage wiederum stammt aus den 50er Jahren.

Standards für die Parkpflege müssen gesenkt werden

„Durch die Einsparungen mussten die Standards für die Grün- und Parkpflege gesenkt werden“, gibt OGM-Sprecher Alexander Höfer unverblümt zu. Am Kastell-Park in Oberhausen-Holten heiße das etwa: Ein Teil des Rasens vor dem historischen Kastell-Gemäuer werde nur noch zweimal im Jahr gemäht. Während die häufiger gemähte Wiese vorne kurz ist, ist sie nahe der Bäume im hinteren Bereich länger. „Die Rasenfläche am Spielplatz ist aus unserer Sicht aber nicht zu hoch gewachsen“, sagt Höfer.

2013 hatte die CDU kritisiert, dass die Stadt Oberhausen im Vergleich zu anderen kreisfreien Kommunen noch immer viel Geld für die Grünpflege ausgebe. Bezogen hatte sich die Kritik auf einen Bericht der Gemeindeprüfungsanstalt von 2008. Aktuell läuft nach Angaben aus Nachbarkommunen erneut eine Abfrage der GPA NRW zu Grünpflegekosten - Angaben dazu machte die GPA nicht.