Oberhausen. Der Volkspark in Sterkrade ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Erhaltung, Pflege und Entwicklung werden im Stadtteil oft kontrovers diskutiert – meist wegen der hohen Kosten. Nun werden einige Arbeiten angegangen, etwa Wege ausgebessert.

Zuerst die gute Nachricht: Vom jüngsten Unwetter wurde der Kaisergarten in Sterkrade überwiegend verschont. Dennoch ziehen sich ab und zu dunkle Wolken über dem fast 17 Hektar großen Gelände zusammen, das sich vom Neumarkt entlang der Bahnstrecke nach Emmerich in Richtung Dunkelschlag erstreckt. Der Grund: Immer wieder gibt es Beschwerden über den angeblich schlechten Pflegezustand.

Schlechter Zustand im Frühjahr

„In den vergangenen Jahren wurde nur das Nötigste im Volkspark repariert und wieder hergestellt“, sagt der SPD-Stadtverordnete Hubert Cordes, „nach dem letzten Winter war der Park in einem sehr schlechten Zustand.“ Kein Ruhmesblatt also für die „Parkstadt Oberhausen“. Hinzu kommt die sehr intensive Nutzung des Volksparks als innerstädtisches Erholungsgebiet.

„Jung und Alt nutzen den Volkspark sehr rege“, sagt Cordes, „er ist so etwas wie der ,kleine Kaisergarten‘ für die Sterkrader.“ Wanderwege rund um den Teich und durch den alten Wald, zwei Spielplätze für Kinder, eine kleine Freilichtbühne, Wiesen und Bänke – das alles lädt zum Besuch ein und wird gut angenommen, kostet aber auch immer wieder Geld für Pflege und Erhaltung. „Der alte Baumbestand ist besonders schützens- und erhaltenswert“, findet Cordes.

Um fachgerecht zu pflegen und zu erhalten, wird seitens der Verwaltung ein „Parkpflegewerk“ als „Planungs- und Handlungskonzept“ für die Oberhausener Anlagen aufgestellt, erfuhr der Stadtverordnete Mitte Mai auf Anfrage von der zuständigen Beigeordneten Sabine Lauxen. „Die in den letzten Monaten in Auftrag gegebenen Parkpflegewerke beziehen sich auf teils sehr großflächige im Bewusstsein der Bevölkerung fest verankerte Anlagen unterschiedlicher Art“, heißt es darin.

„Auch wenn es sich dabei nicht um Gartendenkmale handelt, so sind sie doch historisch bedeutsam (Parkstadt Oberhausen), erfüllen vielfältige stadtbildprägende, ökologische und klimatische Funktionen und haben hinsichtlich der Erholungsnutzung (…) einen übergeordneten Stellenwert.“

Dass ein Konzept bei der Finanzlage der Stadt und einer so breit gefächerten Nutzung nicht einfach zu erstellen ist, weiß Hubert Cordes natürlich und nennt zwei Beispiele: „Bei der zukünftigen Pflege soll Geld gespart werden, zum Beispiel beim Mähen des Rasens. Die Ränder der Wiesen sollen gepflegt werden wie bisher, die Flächen dagegen länger wachsen dürfen.“ Auch wenn die Nutzung damit wohl eingeschränkt würde.

1916 für die Öffentlichkeit freigegeben

Nach Angaben der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) wartet der Sterkrader Volkspark mit rund einem Hektar Waldfläche, drei Hektar Gehölzen, Rosen, Stauden und Sommerblumen, sechs Hektar Rasen, 2 Hektar Wegen und 1,6 Hektar Wasserfläche auf.

Der Park wurde 1916 für die Öffentlichkeit freigegeben und in den Jahren 1920 und 1958 erweitert. 1926 wurde die als Eiswiese genutzte Fläche zum Weiher umgewandelt. Bis 1960 gab es Kahnfahrten auf dem Teich.

Am Rande des Volksparks befindet sich das 2011 umgebaute Volksparkstadion, das 1927 eröffnet worden war. Der „Sterkrader Hirsch“ eine lebensgroße Skulptur des stolzen Tieres, steht nach einem Intermezzo im Kaisergarten inzwischen wieder in Sterkrade. Er schaut von der großen Insel auf den Teich.

„Viele fordern eine Hundefreilauffläche“

Eine andere Gruppe frequentierte den Volkspark ebenfalls intensiv: Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern. „Viele fordern eine Hundefreilauffläche. Die Verwaltung ist hier noch in einem Abwägungsprozess. Mit einem Zaun, der diese Fläche einrahmen soll, kann man sich dort bislang noch nicht anfreunden. Neue Ideen müssen her, um den Hunden und ihren Besitzern zu helfen“, fordert er und will diesbezüglich weiter mit den Verantwortlichen sprechen. Mögliche „Baustellen“ gibt es genug: Die Uferbefestigung und die Wasserqualität des Teiches werden immer wieder als „Sorgenkinder“ der Pflege genannt.

Aktuell kann im Volkspark beobachtet werden, dass sich durchaus etwas tut: Am südlichen Zipfel des Teichs sind Wege erneuert worden, eine kleine Terrassenfläche ist entstanden, neue Sitzgelegenheiten wurden aufgestellt.

Außerdem sind alte Treppenstufen entfernt und in den vergangenen Jahren neue Bäume gepflanzt worden.