Oberhausen. Mercedes-Kramer verlässt Oberhausen-Osterfeld 2015 und zieht unter das Dach des Autohauses Becker in Buschhausen. Der Kundenservice sei sichergestellt, betonen die Geschäftsmänner. Mit dem Wegzug ist der Weg frei für den lange geplanten neuen Supermarkt in Osterfeld-Heide.

Die beiden alteingesessenen und bisher konkurrierenden Autohäuser Becker und Kramer gehen künftig gemeinsame Wege. Zum 1. Januar 2015 schließen sich die Mercedes-Benz-Händler aus Buschhausen und Osterfeld-Heide zusammen. Als größeres Unternehmen wollen sie im umkämpften Markt der Automobil-Branche gemeinsam Stellung beziehen.

Kramer-Chef Kai Brandenburg zieht dazu zum Jahresende mit seinen Mitarbeitern unter das Dach der Becker Automobile GmbH & Co. KG. An der Max-Eyth-Straße wird er mit Becker-Chef Meinke Ebbers und Christian Poeplau die Geschäfte der dann 53 Mitarbeiter starken Firma samt Werkstatt leiten. Gewährleistet sei, dass Kunden ihre Ansprechpartner behielten.

Wegzug war wiederholt angekündigt

Überraschend kommt der Zusammenschluss nicht: Kai Brandenburg will seit Jahren seinen Standort in dem Wohn- und Gewerbegebiet an der Fahnhorststraße verlassen. Mit dem jetzt beschlossenen Wegzug ist dort der Weg frei für den Bau eines lange geplanten Supermarkts.

Rewe-Gruppe möbelt Heide auf

Zum 1.1.2015 wird die Firma Becker die Firma Kramer übernehmen – mit dem Wegzug aus Osterfeld rollen an der Fahnhorststraße auch gleich die Bagger an.

Kramer-Chef Kai Brandenburg wird das dann nicht mehr genutzte Betriebsgebäude abreißen lassen und auf dem rund 7490 Quadratmeter großen Betriebshof mit dem Bau eines 800 Quadratmeter großen Kaufpark-Supermarkts beginnen. An der Fahnhorststraße erhalten bleibt vorerst aber die TÜV-Stelle.

Die städtische Baugenehmigung für den neuen Kaufpark-Markt auf seinem bisherigen Betriebshof hatte Brandenburg über Jahre und auch vor Gericht errungen.

Bereits jetzt wird das frühere Lidl-Ladenlokal schräg gegenüber dem Autohaus umgebaut. Die Rewe-Gruppe, zu der auch Kaufpark gehört, richtet in der seit über einem Jahr leerstehenden, rund 550 Quadratmeter großen Ex-Filiale einen neuen Getränkemarkt ein. Die Eröffnung wird in diesem Sommer erwartet.

„Wir wollen für unsere Kunden und unsere Marke gemeinsam stärker werden“, betont Becker-Chef Meinke Ebbers. „Dass wir damit auch in die Sicherung aller bestehenden Arbeitsplätze investieren, ist selbstverständlich.“ Beide Häuser seien wirtschaftlich gesund, betont Christian Poeplau. „Und wir stimmen im Geschäftsmodell überein.“ Die nur wenige Kilometer auseinanderliegenden Autohäuser setzen auf das Geschäft mit Privatkunden und den direkten Kundenkontakt. Mit Kramer kommt zudem ein Experte für Lastwagen-Service ins Haus Becker, das wiederum seinen Schwerpunkt auf die Marke „Junge Sterne“, die Jahreswagen der Firma Mercedes, gelegt hat.

Betriebsbedingte Kündigungen gibt es aber nicht

Brandenburg ist mit der „auf Augenhöhe“ beschlossene Geschäftsübernahme zufrieden: „Hier an diese Automeile zu kommen, das fühlt sich genau richtig an.“

Bis Jahresende wird er sein Geschäft in Osterfeld fortführen. 14 der 19 Mitarbeiter gehen dann mit nach Buschhausen – betriebsbedingte Kündigungen gibt es aber nicht.

Becker und Kramer haben eine langjährige Geschichte. Als Mercedes-Autohäuser sind sie seit den 60er Jahren in der Stadt ansässig. Meinke Ebbers ist seit 2005 Geschäftsführer von Becker. Mit dem Zusammenschluss kündigt er auf dem etwa 18.000 Quadratmeter großen Grundstück einige Investitionen an. Unter anderem wird wohl die Werkstattfläche in den nächsten Jahren erweitert.