Die Rewe-Gruppe sieht im gebeutelten Einzelhandelsstandort Osterfeld offenbar großes Potenzial. An gleich zwei konkreten Wunschstellen in und nahe Osterfeld-Mitte will die Dortmunder Vertriebsgesellschaft der Rewe einen neuen Kaufpark-Markt eröffnen. Entsprechende Beschlüsse des Aufsichtsrats und des Vorstands der Rewe Dortmund Vertriebsgesellschaft GmbH sollen laut eines Schreibens des Unternehmens vorliegen. Auch ist der erste Mietvertrag unterschrieben, der zweite sei unterschriftsbereit.

Bei den Standorten handelt es sich um den Hochbunker an der Bottroper Straße und das derzeitige Betriebsgelände der Autohauses Kramer GmbH & Co. KG. Die Osterfelder Firma hatte im Dezember 2012 den Hochbunker erworben.

Der Mietvertrag, so heißt es von Kramer-Chef Kai Brandenburg und von Rewe, ist unterschrieben. Laufzeit: 18 Jahre mit der Option auf drei Mal vier weitere Jahre, sagt Brandenburg. Um den Kaufpark-Markt bauen zu können, müssen mit dem Bunker drei angrenzende Häuser abgerissen werden; auch diese hat die Kramer GmbH offenbar erworben – der Kaufvertrag liege vor, in den kommenden Tagen würde der Kaufbetrag fließen, so Brandenburg. Bis zum 31. Juli sollen die Häuser, die zum Teil noch genutzt werden, leer gezogen werden. Bis dahin, so hofft Brandenburg, habe er die notwendigen Genehmigungen der Stadt. „Im Herbst soll es losgehen.“

Die beiden möglichen Kaufpark-Ansiedlungen hängen stark voneinander ab, denn noch haben Stadt und Politik dem Kramer-Geschäftsführer nicht das Okay für seinen geplanten 1200 qm großen Kaufpark-Markt auf dem Autohaus-Gelände an der Fahnhorstraße gegeben. Gerichtlich durchgefochten hatte Brandenburg bisher nur 800 qm. Der Bunker ist Brandenburgs Faustpfand – denn der Abriss des schäbigen Beton-Klotzes und dessen Ersatz durch modernen Einzelhandel zählen zu den aktuell stadtteilpolitisch wichtigsten Projekten.

Knies gibt es unter anderem, weil zunächst ein anderer Investor das Bunker-Projekt umsetzen sollte. Als dieser die Option auf den Bau verstreichen ließ, griff Brandenburg zu.

Unklar ist, ob der Kramer-Chef beide Einzelhandelsstandorte selbst stemmen wird. Am Bunker-Geschäft sollen erste Bauträger Interesse angemeldet haben. Brandenburg führt zudem ein Autohaus, dass er mit den 30 Mitarbeitern an einen neuen Standort bringen will.