Oberhausen.
Auf lokaler Ebene, in den Städten vor Ort, ist vieles anders als in der großen Bundes- oder Landespolitik. Eine Koalition aus den beiden eher staatlich- und regelungs-fixierten Parteien SPD und Grünen mit der sich bundesweit so wirtschafts-neoliberal gebenden FDP wäre in Düsseldorf oder in Berlin nicht vorstellbar. Zu weit liegen die Ideologien und Einschätzungen der drei Parteien auseinander.
Doch hier in Oberhausen haben mit Hans-Otto Runkler und Regina Boos zwei Personen die Liberalen geführt, die schon lange den bundesweiten Kurs ihrer Partei kritisch verfolgen: In den vergangenen 30 Jahren war dieser sehr zugunsten einer gewissen Wirtschaftsklientel ausgefallen.
Koalition wird nicht scheitern
Runkler und Boos betonen dagegen die soziale Seite der FDP und den rechtsliberalen Flügel. So haben ausgerechnet die Liberalen im Koalitionsvertrag nicht nur den staatlich geförderten Jobs für Langzeitarbeitslose zugestimmt, sondern sich auch noch für ermäßigte Hundesteuersätze für arme Senioren eingesetzt.
Wer also von CDU, BOB oder Linken darauf setzt, dass die drei Partner im Politik-Alltag häufiger keine gemeinsame Basis finden werden und die Ampel zügig auf dem Scheiterhaufen der Geschichte landet, wird sich wohl verspekulieren. Die Hauptdarsteller aller Parteien sind politisch zu erfahren und zu praktisch veranlagt, dass sie sich wegen Kleinigkeiten entzweien werden.