Oberhausen. Bei einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Mülheim, Essen, Oberhausen zur Unternehmerfreundlichkeit der Verwaltungen gibt es schlechte Noten für die Stadt. Die Industrievertreter begrüßen jedoch den neu geplanten Umbau der Wirtschaftsförderung.

Die Oberhausener Stadtverwaltung bekommt von den Unternehmen der Region kein gutes Zeugnis ausgestellt. So hatte die Industrie- und Handelskammer Mülheim, Essen, Oberhausen in ihrer aktuellen Unternehmens-Umfrage in der Region nicht nur nach der Stimmungslage gefragt, sondern wollte auch wissen, wie zufrieden die Betriebe mit der Unternehmensfreundlichkeit der Stadtverwaltungen sind. Das Ergebnis: „Nicht ein einziges Unternehmen fühlt sich richtig gut betreut“, so IHK-Geschäftsführer Heinz-Jürgen Hacks, der für den Bereich Industrie zuständig ist.

Probleme gebe es etwa, wenn Unternehmen ihr Betriebsgelände erweitern wollen. „Elf Prozent der Unternehmen sprechen von einem mangelhaften Umgang der Stadtverwaltungen mit Anfragen“, so Hacks. „Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass noch viel Luft nach oben ist.“ 150 Unternehmen haben sich an der Befragung beteiligt, darunter knapp 40 aus Oberhausen.

„Es muss ein Umdenken erfolgen, so dass die Unternehmen nicht länger als Bittsteller auftreten müssen, sondern als Partner auf Augenhöhe angesehen werden“, fordert Hacks weiter. Er hofft auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Ampelkoalition. Einen Wirtschaftsausschuss im Rat einzurichten, etwa nach Mülheimer Vorbild, sei jedoch nicht der richtige Weg.

„Die IHK-Umfrage gibt gewiss das Meinungsbild richtig wieder“, ergänzt Wolfgang Schmitz, Hauptgeschäftsführer des Unternehmerverbandes. „Beim Umgang mit den Anliegen der Betriebe geht es immer auch um Arbeitsplätze – und die kann Oberhausen sehr gut brauchen.“

Optimistischer Unternehmerverband

Schmitz sieht jedoch Anzeichen, dass die Verwaltung stärker auf die Belange der Unternehmen eingehen will. „Aktuell bin ich optimistisch, dass sich in Oberhausen etwas positiv bewegt.“ Die Neuaufstellung der Wirtschaftsförderung, welche die nun regierende Ampel in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt hat, wird der Unternehmerverband „konstruktiv begleiten.“ Es sei wichtig, „dass sich die Wirtschaftsförderung auf ihre Kernaufgabe konzentriert“, so Schmitz. Diese bestehe darin, Arbeitsplätze in der Stadt zu schaffen.

„Darüber hinaus begrüßen wir es sehr, dass der Oberbürgermeister und die Verwaltung so positiv auf unser Angebot reagiert haben, einen Runden Tisch zur Entwicklung des Wirtschaftsstandorts einzurichten.“ Nun gehe es darum, sich über gemeinsame konkrete Ziele zu verständigen.