Oberhausen. . Am Mittwoch soll der Aufsichtsrat der Stadttochter OGM in Oberhausen über den Kauf des Center-Points in Sterkrade-Mitte entscheiden. Die Immobilie soll 2016 abgerissen werden – sobald gegenüber ein neues Wohn- und Geschäftshaus fertig ist.
Die Stadttochtergesellschaft OGM kauft ein weiteres seit Jahren in der Kritik stehendes Gebäude: Für über eine halbe Million Euro wird die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH nach Informationen dieser Zeitung den Center Point in Sterkrade Mitte erwerben. Darüber soll der OGM-Aufsichtsrat am heutigen Mittwoch entscheiden.
Der Rundbau aus Glas und Stahl soll nach Plänen der OGM ersatzlos abgerissen werden. Welche zusätzlichen Abrisskosten neben dem Kaufpreis von 560.000 Euro entstehen, ist nicht bekannt. Bisheriger Eigentümer des Center-Points ist die Familie Reuschenbach, die im Erdgeschoss eine Metzgerei betreibt.
Freie Sicht auf Sterkrade
Mit dem Abriss des Center-Points soll die Sichtachse der Sterkrader Fußgängerzone wieder hergestellt werden. Der zweistöckige Rundbau war Ende der 90er Jahre an die Kreuzung von Steinbrink- und Bahnhofstraße als Treffpunkt mit Café im Obergeschoss geplant worden, etablieren konnte sich dieses Konzept nicht.
Erst im April hatte die OGM das gegenüberliegende ehemalige Kaufhaus „Kaiser & Ganz“ in Sterkrade-Mitte für rund 171.000 Euro erworben. Auch diese seit Jahren leerstehende Schrottimmobilie soll für rund 200.000 Euro abgerissen werden. Allerdings plant die OGM hier ein neues Wohn- und Geschäftshaus zu errichten. Das Projekt mit einem Gesamtvolumen von rund zwei Millionen Euro soll 2016 abgeschlossen sein.
Dach des Center-Points muss erhalten bleiben
Während der Center-Point nach dem Kauf ohne größere Probleme abgerissen werden kann, muss die OGM als neue Eigentümerin das Dach der Immobilie erhalten.
Das Dach wurde mit Fördermitteln finanziert, die sonst zurückgezahlt werden müssten. Überlegt worden war zuletzt, das Dach als außergewöhnliche Bushaltestelle zu nutzen.
Im Gegenzug zum Center-Point-Verkauf wird die Familie Reuschenbach private Teileigentümerin des neuen Geschäftsgebäudes. Im Erdgeschoss will Bernd-Josef Reuschenbach eine Fleischerei mit Bistro-Cafés betreiben.
Zehn bis zwölf barrierefreie und günstig zu mietende Wohnungen sind in den oberen Geschossen des Neubaus geplant. Die Immobilie soll eine vermietbare Gesamtfläche von 1343 Quadratmetern auf vier Geschossen umfassen. Politische Entscheidungen zu beiden Immobilien stehen noch aus.
Der Neubau sowie der Abriss des Center-Points sind Teil einer groß angelegten Stadtteilerneuerung. Für rund zwei Millionen Euro wird etwa das Stadtmittehaus, in dem unter anderem das Modehaus Lantermann ansässig ist, saniert. Die bisherige Stadtteilbibliothek zieht in eine über Jahre leerstehende Sparkassenfiliale um, die die OGM für rund eine Million Euro umbauen lässt. Die derzeitige Bücherei wird an einen privaten Investor verkauft; nach dem Vorbild des Pacelli-Quartiers in Alt-Oberhausen soll dort ein Neubau mit 34 barrierefreien Wohnungen entstehen.