Oberhausen. . Für zwei Millionen Euro will die Stadt das in die Jahre gekommene Stadtmittehaus im Sterkrader Zentrum umbauen. Die Geschäfte sollen barrierefrei werden, die Fassade soll beleuchtet werden. Die Planungen dazu hat ein gleiche Sterkrader Architektbüro gemacht, das einst mit dem Technischen Rathaus beauftragt war.

Am Stadtmittehaus im Sterkrader Zentrum laufen jeden Tage Tausende Menschen nur noch vorbei – ein echter Hingucker ist der in die Jahre gekommene Wohn- und Geschäftsblock an der Ecke Bahnhof- und Steinbrinkstraße nicht mehr. Das soll sich nun ändern.

„Wir wollen das Gebäude aus dem Dornröschenschlaf erwecken“, sagt Architektin Lena Popal vom Architekturbüro „Funke & Popal“. Für rund zwei Millionen Euro will das Büro im Auftrag der Stadttochter OGM das Stadtmittehaus umbauen. Für „Funke & Popal“ ein leichtes Spiel: Das Büro hat vor zwölf Jahren das so prägende Technische Rathaus in Sterkrade entworfen.

Letzte Großinvestition vor 30 Jahren

Im Jahr 1931 wurde das Stadtmittehaus auf dem Gebiet eines ehemaligen Friedhofs gebaut. Heute beheimatet das städtische Gebäude 14 gewerbliche Mieter, darunter drei inhabergeführte Geschäfte, und 29 Wohnungen. Auch wenn jüngst der Glockenturm des Hauses saniert wurde: Die letzte große städtische Investition ins Stadtmittehaus liegt rund 30 Jahren zurück.

2012 haben sich gewerbliche Mieter gemeldet, die auf ein Ende des Investitionsstaus beim Vermieter, der Stadttochter OGM, drängten. Der Umbau könnte schon 2015 umgesetzt werden; vorab muss die Politik dem zustimmen.

Vom Hallenbad bis Hörsaal

Dass die OGM sein Büro mit dem Umbau beauftragen will, bezeichnet Werner Funke als „besondere Wertschätzung“. 17 Mitarbeitern arbeiten in dem Betrieb, den Funkes Vater 1945 gegründet hatte.

Zum Portfolio gehört der Umbau des Sterkrader Hallenbads sowie ein neues Hörsaal-Zentrum der Uni Duisburg-Essen.

Besonders profitieren vom geplanten Umbau könnte das alteingesessene Modehaus Lantermann. Die beiden bisher getrennten Ladenlokale für Damen- und Herrenmode sollen im unteren Bereich zusammengeschlossen, ein neuer und ausreichend großer Aufzug eingebaut werden. Im oberen Geschoss würden Büroräume umziehen; somit soll auch die Herrenabteilung ein Obergeschoss erhalten, das mit dem Bereich für Frauenoberbekleidung verbunden werden soll. Die Verkaufsfläche würde um 40 bis 50 Prozent wachsen.

Außenfassade soll beleuchtet werden

Für die Anwohner wird nach aktuellem Plan zunächst ein Treppenhaus rechts vom Modehaus modernisiert. Der Aufzug soll ersetzt werden. Anders als bisher soll er dann nicht an Podesten zwischen den Geschossen halten, so dass Mieter künftig keine zusätzlichen Treppen zur Wohnung mehr nehmen müssen.

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Die Außenfassade des Stadtmittehauses soll nach den Plänen der Sterkrader Architekten künftig beleuchtet werden und die Schaufenster der drei inhabergeführten Geschäfte sollen angeglichen werden. „Damit wirkt das Gebäude als Komplex und nicht mehr so zerstückelt wie bisher“, sagt André Storm. Seit 2007 sind Storm, Popal und der bekannte Sterkrader Architekt Werner Funke Partner im Büro „Funke & Popal“.

Mit dem Umbau wolle man die Qualität des Stadtmittehauses wieder herausschälen, sagt Lena Popal. „Es bleibt unter seinen Möglichkeiten und damit bisher auch das Sterkrader Zentrum, dessen Mitte es ja ist.“