Oberhausen. Rege Teilnahme an Stadtteilmesse: Planungsdezernentin Sabine Lauxen sammelt Bürgerideen. Die Vorschläge reichen von Freibad bis Einbahnstraße. Vielen Osterfeldern fehlt ein Drogeriemarkt im Zentrum des Stadtteils.

Sinan Yilmaz hat gleich mehrere grüne Karten beschrieben. „Ich lebe schon mein ganzes Leben in Osterfeld“, sagt der 28-Jährige. „Und ich habe viele Ideen, was man hier besser machen könnte.“ Nach Eisenheim gehöre ein Jugendzentrum, eine interkulturelle Bibliothek fehle „und die Einbahnstraßenregelungen in Osterfeld-Mitte sollten verbessert werden. Da fährt man ja wie Spaghetti durch.“

Konkrete Ideen wie diese, aber auch vage Anregungen, Lob oder Kritik, genau dazu hatte Planungsdezernentin Sabine Lauxen Bürger aus dem kleinsten Stadtbezirk am Mittwochabend in der Aula der Gesamtschule Osterfeld aufgerufen. Auf Karten sollten sie ihre Ideen aufschreiben und Fragen in Gesprächen mit den rund 30 städtischen Mitarbeitern verschiedenster Fachrichtungen stellen. Rund 200 Besucher kamen nach städtischen Angaben – darunter aber viele Unternehmer, Politiker und bekannte Stadtteilakteure. So oder so: Nach über drei Stunden waren die Themenwände bunt beklebt.

Eine wiederholte Forderung: Die Osterfelder wollen weiter an der Entwicklung ihrer Stadtteile beteiligt werden. Und sie wünschen sich einen Kümmerer.

Barrierefreies Wohnen kommt an

Eine Runde durch die eng umstellten Tische vorbei an den Themenwänden zeigt vielfältige, auch gegensätzliche Ideen: Da wünscht sich einer den Ausbau des Freibads, ein anderer schlägt vor, den Gartendom als Veranstaltungshalle zu nutzen. Es gibt Fürsprecher des Musikfestivals „Olgas Rock“, aber Gegner des Elektro-Festival „Ruhr in Love“. Pläne für barrierefreies Wohnen, ein neues Konzept des Osterfelder Marktes und städtische Vorhaben zur Förderung von E-Mobilität kommen beim Bürger hingegen gut an.

Was vielen fehlt: „Ein Drogeriemarkt in Osterfeld“, stimmt Marc Szeglat vielen Vorrednern am Tisch „Wirtschaft“ zu. Er benennt die Verkehrsregelung an der Vestischen Straße als Ärgernis: „Wieso kann man da als Autofahrer nicht durchfahren?“ Am Tisch nebenan, „Wohnen“, ist die Vestische Straße ebenfalls Thema: Dreckecken hinter den dortigen Bushaltestellen verärgern eine 82-Jährige.

Lauxen stimmen die vielen Messegäste zufrieden. „Das war ein toller Auftakt. Die Herausforderung ist jetzt, die Vorschläge zu einem Konzept zusammenzubringen.“ Denn die Ideen verschwinden nicht in der Schublade – sie werden bewertet und entwickelt und gehen in die Bewerbung ums Förderprogramm „Soziale Stadt“ ein.