Oberhausen.. Die 14. Auflage des Umsonst-und-draußen-Festivals Olgas Rock hielt in Osterfeld einige Überraschungen bereit. Vor allem Sondaschule und Itchy Poopzkid entzückten die Anhänger. 28.500 Fans kamen während der zwei Festival-Tage in den Oberhausener Olga-Park - das ist eine neue Rekordmarke.
Gehen oder stehen. Wechseln oder bleiben. Ein Pärchen ist sich im Olga Park nicht grün. Er möchte vor der ersten Bühne bleiben, wo doch hier gerade die Post abgeht. Sie würde lieber schon mal vor das zweite, noch menschenleere Podium wechseln. „Ich möchte gleich nicht hinten stehen“, sagt sie mit bestimmender Stimme. Schnell wird klar, wer beim Rock die Hosen an hat.
„Olga“ entwächst immer weiter dem Kindesalter. Stolze 14 Jahre ist das Umsonst-und-draußen-Festival bereits alt. Und zeigt sich bewusst noch nicht von seiner erwachsenen Seite. Warum auch? „Olgas Rock ist entspannt und kostet kein Geld. Außerdem kann man hier auf der Wiese ein bisschen mit den eigenen Leuten ‘rumscherzen“, sagt Janina Kleber (24), die als „Olga-Stammgast“ bereits zum sechsten Mal dabei ist.
„Pogo“ heißt jetzt „Moshen“
Musikalisch ist sie nicht wählerisch, meint aber: „Ich mag Tonbandgerät ganz gerne!“ Die Rede ist nicht vom Abspielgerät, sondern von der Popband aus Hamburg, die gerade auf der Bühne wirbelt. „Den Song ‘Irgendwie anders’ habe ich frisch auf meinen MP3-Player geladen!“ Jetzt hört sie die Band live.
Mehr als 20 Gruppen an zwei Tagen, Auswahl gibt es genug. Auf der Wiese hocken gehört hier genau so dazu, wie direkt vor der Bühne einen Rempeltanz aufzuführen, der sich – je nach Genre – vom „Pogo“ zum „Moshen“ gewandelt hat. Neben Rock und Pop gibt es Einflüsse von Metal, Hip-Hop, Ska und Punk. Olgas Rock stellt sich breiter auf, liefert mit „Monsters of Liedermaching“ auch bekanntere Genre-Helden ohne diesmal einen großen Star aus dem Hut zu zaubern.
Fast 29.000 Fans - eine neue Rekordmarke für Olgas Rock
14.000 Fans am Freitag, 14 500 am Samstag. Die Zahlen sind neue Rekordmarken. Die Polizei (nur drei Strafanzeigen, eine Gewahrsamnahme) spricht ohne Hinein- und Hinauspendler von insgesamt 13 800 Fans. Eine geschätzte Zahl.
Am vollsten ist es bei der Ska-Punkern von Sondaschule, die auch mit Musikern aus Oberhausen bestückt ist. Hingucker: Sänger Tim Kleinrensing (nennt sich Costa Cannabis) bittet den Seniorenchor „German Silver Singers“ (Altersklasse Ü60) auf die Bühne. Zum Duett. „Starke Nummer“, meinen die Fans im Publikum. Weniger schön sind dagegen die Trinkgelage auf dem Parkplatz am Eingang.