Oberhausen. . Politik und Verwaltung in Oberhausen diskutieren über die Begleiterscheinungen bei „Ruhr in Love“ und „Olgas Rock“. Die Bürger fordern Verbesserungen. Aber auf die Festivals will keiner verzichten. Ordnungsdezernent Frank Motschull verspricht: „Einzelfälle werden geprüft“.
Vermüllte Hauseingänge, verdreckte Vorgärten und Wildpinkler, die in Grünstreifen ihr Geschäft verrichten: Anwohner des Olga-Parks in Osterfeld klagen vereinzelt über die „unangenehme Begleitmusik“ der Festivals „Ruhr in Love“ und „Olgas Rock“, die gemeinsam pro Jahr 70 000 Fans in die Stadt locken.
Die CDU forderte in der Bezirksvertretung Osterfeld einen Sachstandsbericht und Lösungen. Ihr Vorschlag: Sicherheitspersonal soll nicht nur auf dem Olga-Gelände auf die Unsinnigkeit von arglos entsorgtem Müll und allzu freizügiger Wahl der Toilette aufmerksam machen, sondern auch in den Zubringerstraßen zum Festivalgelände.
Müllbehälter fehlen oftmals
Die Anwohnerbeschwerden stützen diese Forderung. Die Problematik ist jedoch nicht neu. Und: In den vergangenen Jahren hat sich offensichtlich bereits etwas getan. So sprach eine Anwohnerin von einer verbesserten Lage rund um den Park.
Sie kritisierte allerdings die vielen Glasscherben auf dem parallel zur Trasse verlaufenden Fußweg Richtung Centro. Dieser wird nach den Festivals rege genutzt. Die Strecke sei noch Tage nach den Veranstaltungen mit Glasscherben übersät: „Das ist besonders unangenehm für Fahrradfahrer.“ Sie vermisst hier verwundert Müllbehälter. Denn: „Wo keine Mülleimer stehen, kann auch nichts entsorgt werden.“
Flächendeckende Kontrollen nicht möglich
Ordnungsdezernent Frank Motschull versteht den Ärger über Müll und Dreck, merkt aber an: „Bei solch einer Größenordnung sind flächendeckende Kontrollen nicht möglich.“ Motschull sprach bei „Ruhr in Love“ von einer guten Zusammenarbeit mit dem externen Veranstalter.
Dieser trage die Kosten für die Reinigung und Beseitigung der Schäden im Olga-Park. Hier regte er Gespräche über eine „Schnellreinigung“ von durch Festivalbesucher verdreckten Hauseingängen an. Bei „Olgas Rock“ ist die Stadt der Veranstalter.
Festivals sollen nicht verhindert werden
Auch weitere mobile „Dixi-Klos“ rund um das Gelände dürften diskutiert werden. Motschull: „Solche Toiletten stehen bereits am Osterfelder Bahnhof.“ Motschull versprach, Einzelfälle prüfen zu wollen, auch eine Anwohnerbeschwerde, dass es in der Sackgasse der Bottroper Straße zu Sachbeschädigungen (etwa an Laternen) gekommen sein soll.
Deutlich machten die Mitglieder der Bezirksvertretung, dass es bei aller Kritik keinesfalls darum gehen sollte, die Festivals zu verhindern. Dies betonten auch die CDU-Fraktion und die Anwohner, die sich bei der rege besuchten Sitzung der Bezirksvertretung zu Wort meldeten.