Oberhausen. . Ein Knotenstück der alten Weseler Rheinbrücke erinnert in Sterkrade an diese Zeit. Die Arbeiten werden von Oberhausener Firmen gesponsert. Die Installation soll 2014 erfolgen. Wie es dazu kam, erzählt Bezirksbürgermeister Dieter Janßen.
Dreieinhalb Tonnen schwer und etwa 2,60 Meter hoch – das sind die Maße eines stählernen Exponates, das an die Zeit erinnern soll, als Sterkrade Industriegeschichte schrieb. Im Frühjahr 2014 soll ein Knotenpunkt der inzwischen durch einen Neubau ersetzten Weseler Rheinbrücke auf dem Platz des neuen Gebäudekomplexes „Gute Hoffnung“ der Neuapostolischen Kirchengemeinde installiert werden. Initiatoren sind Bezirksbürgermeister Dieter Janßen (SPD) und die Brüder Johannes und Heribert Klein-Altekamp.
Betriebe sponsern Arbeiten
Unterstützung fand Janßen bei Oberhausener Betrieben, die die Arbeiten sponsern: „Dank ihrer Hilfe entstehen keine Kosten“, sagt Janßen und erzählt, wie es dazu kam: „Heribert Klein-Altekamp hatte Unterlagen über Reinhold Krohn, der als Baustatiker, Brückenbauer und Hochschullehrer im 19. und 20. Jahrhundert auch bei der Gutehoffnungshütte tätig war.“ Krohn habe dem GHH-Brückenbau wesentliche Impulse gegeben.
Die Erfahrungen, die Krohn im Brückenbau in den USA gesammelt hat, gab er als Leiter der Brückenbauanstalt der GHH weiter. In der Folge entstanden vor allem Bogen-Brücken. Janßen: „Weltweit hatte der Brückenbau der GHH einen guten Namen.“ Das ist beinahe in Vergessenheit geraten. Janßen: „Ich möchte das ändern. Wir sehen im Stadtgebiet immer Loren, als hätte es hier nur Bergbau gegeben. Mit dem Brücken-Stück wollen wir an die Industriegeschichte Sterkrades erinnern.“
Informationen zur Geschichte
Noch steht der stählerne Knotenpunkt der alten Weseler Rheinbrücke auf dem Kopf – im wahrsten Sinne des Wortes – in einer Lagerhalle bei MAN Turbo in Sterkrade. „Hier muss das Stück noch aufgearbeitet werden, damit wir es später aufstellen können.“ Zum Beispiel werden die Träger noch passend geschnitten. Zudem muss – bevor das Knotenstück aufgestellt werden kann – ein tragfähiges Fundament gegossen werden. Das geht erst im Frühjahr. Janßen: „Wir werden das Brückenstück auch mit Informationen über die Geschichte des Brückenbaus versehen.“
Wie aber kam Dieter Janßen gerade zu diesem Teil der Weseler Brücke? „Ich fahre regelmäßig zu einem Augenarzt nach Xanten und kam dabei über die Brücke. Ich habe gesehen, wie sie dem Neubau gewichen ist, und dachte, dass dieses Teil doch gut geeignet ist als Erinnerung an die Sterkrader Geschichte.“ Er habe dann mit der Baustellenleitung Kontakt aufgenommen: „Es dauerte ein Jahr, bis ich das Okay bekam.“ Daraufhin wurde das Knotenstück nach Oberhausen gebracht, wo es jetzt für seine spätere Bestimmung als Erinnerungsexponat „aufpoliert“ wird.