Oberhausen.
Die GHH Bau GmbH hat Insolvenz beantragt. Die Sterkrader Firma mit 75 Mitarbeitern ist nach Angaben der Geschäftsführung mit rund 1,5 Millionen Euro bilanziell überschuldet. Es drohen Entlassungen.
Fortbestand mit kleinerer Mannschaft
Mit dem vorläufigen Verwalter Axel Schwenkter soll zwar der Fortbestand der GmbH gesichert werden – allerdings wohl mit kleinerer Mannschaft: „Das Unternehmen wird nicht mit seinen 75 Mitarbeitern fortgeführt werden können“ sagt Uwe Timmler, technischer Geschäftsführer.
Die GHH Bau ist ein überregional tätiges Bauunternehmen. Sie geht aus der 1873 gegründeten Gutehoffnungshütte hervor, die in Hochzeiten rund 90.000 Menschen in Oberhausen beschäftigt hatte. 2004 kaufte eine mittelständische inhabergeführte Beteiligungs-GmbH die GHH Bau auf. Diese Beteiligungs-GmbH habe ebenfalls Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, so Timmler.
„Das Geld fehlt uns jetzt“
Timmler kritisiert, dass die Beteiligungs-GmbH der GHH Bau 2007 in wirtschaftlich guter Zeit eine erhebliche Summe Geld entnommen, diese aber nicht zurück ins Unternehmen geführt habe. „Das Geld fehlt uns jetzt“, gibt Timmler an. Außerdem habe die GHH Bau seit einiger Zeit nur noch kleinere Projekte an Land ziehen können, die das Geschäft bei weitem nicht auslasteten.
Seit 2009 ist die Mitarbeiterzahl von 92 auf nun 75 reduziert worden. Unter den Beschäftigten sei die Stimmung gedrückt, die Schuld sähen viele aber bei den Oldenburger Eigentümern, so Timmler.
Bis 1. April ein tragfähiges Konzept
Fortgeführt werden soll das Unternehmen mit einer Beteiligung der Mitarbeiter oder durch einen externen Investor. Letzteres hält Timmler für unwahrscheinlich. „Wir müssen bis zum 1. April ein tragfähiges Konzept gefunden haben.“ Im schlimmsten Fall könnte die Firma sonst zerschlagen werden.
Aktuelle Bauprojekte wie die Modernisierung eines Essener Studentenwohnheimes würden fortgeführt.