Oberhausen. Bürger ärgern sich über die Zustände der Behindertentoilette am Osterfelder Marktplatz in Oberhausen. Offenbar wurde die öffentliche WC-Anlage vorsätzlich ramponiert und verdreckt. Nach dem jüngsten Vandalismus-Fall schafft die Stadttochter OGM jetzt Abhilfe und richtet die Anlage wieder her.

Dieser Zustand sei unzumutbar, ärgert sich Dorothée Mehnert über die Behindertentoilette am Osterfelder Marktplatz. Vorsätzlich wurde die öffentliche WC-Anlage offenbar ramponiert und verdreckt. „Die Brille ist kaputt, da stehen Schnapsflaschen in der Kabine, es riecht schlimm und von den Hinterlassenschaften möchte ich gar nicht sprechen. Das geht nicht mehr so weiter.“

Die Osterfelderin, die eine Gehbehinderung hat, zeigt Fotos. Wiederholt hatte sie über den Zustand der WC-Anlagen für Menschen mit Handicap geklagt. Im August hatte die zuständige Stadttochter OGM die Toilette geprüft und von einem „sehr ordentlichen Zustand“ gesprochen. Nach dem jüngsten Vandalismus-Fall schafft die OGM jetzt Abhilfe.

Mit Papier das Schloss blockiert

Behindertentoiletten wie jene in Osterfeld sind nur mit einem bestimmten Schlüssel zu öffnen. Ein Umstand, den manch einer zu umgehen weiß: Toilettenpapier stopfen Unbekannte immer wieder in die Schlösser der Türen, damit sie nicht richtig schließen. Dann steht eine WC-Anlage, die für Menschen mit Handicap gedacht ist, jedem offen – auch Vandalen.

Hans-Jürgen Nagels (CDU) beobachtet das Problem immer wieder auch an den WC-Häuschen am Altmarkt. Nagels sitzt dem Beirat für Menschen mit Behinderung vor, jenem Gremium, über das Menschen mit einem Handicap sich dafür einsetzen, dass Oberhausen behindertenfreundlicher wird. „Am Altmarkt habe ich selbst einmal das Toilettenpapier im Schloss herausgeporkelt“, sagt Nagels. Schräg angemacht worden sei er von einigen Leuten, die gemeckert haben, nun könnten sie ja nicht mehr zur Toilette.

„Endlich wird Abhilfe geschaffen“

Hans-Jürgen Nagels schlägt deshalb vor: „Der Kommunale Ordnungsdienst sollte bei seinen Rundgängen auch die WC-Anlagen für Menschen mit Behinderung kontrollieren.“ Regelmäßig patrouillieren Mitarbeiter des Ordnungsdienstes in Oberhausen, ihr Aufgabenspektrum reicht von der Störung öffentlicher Sicherheit über die Einhaltung des Nichtraucherschutzgesetzes bis zu Fundtieren. Trotz der bereits großen Palette erklärt ein Sprecher der Stadt: Der Kommunale Ordnungsdienst werde künftig intensiver kontrollieren, ob die Toiletten richtig verschlossen sind.

Die OGM hat sich ebenfalls der Sache angenommen. Das Behinderten-WC werde hergerichtet, ein neuer Toilettentopf sei in Auftrag gegeben worden, sagt Horst Kalthoff, Geschäftsführer der OGM. „Sobald er da ist, richten wir die Anlage her.“

Dorothée Mehnert ist darüber mehr als erleichtert. „Endlich“, sagt sie am Telefon, „wird Abhilfe geschaffen.“