Oberhausen. Markus Schröder aus Oberhausen-Schmachtendorf ärgert sich über die Öffnungszeiten des Freibades im Revierpark Vonderort: Sie seien „unzuverlässig“. So könne man bei Sonnenschein unerwartet vor geschlossenen Toren stehen. Das lasse sich recht einfach verhindern, rät Betriebsleiter Jens Vatheuer.

Wie sonnig und warm muss es sein, damit ein Freibad seine Türen öffnet? Markus Schröder aus Schmachtendorf wirft diese Frage auf. Seine Tochter habe zuletzt trotz strahlenden Sonnenscheins vor den verschlossenen Türen des Freibads am Revierpark Vonderort gestanden. Die Öffnungszeiten beschreibt er als unzuverlässig, die Freibadlandschaft in Oberhausen sei zunehmend unbefriedigend.

Jens Vatheuer, Betriebsleiter der Revierpark Vonderort GmbH, weist die Beschwerde zurück: „Wir raten jedem Gast, vor dem Freibad-Besuch bei uns anzurufen, ob wir geöffnet haben.“ Was für den Bürger als zuverlässiger Service eingefordert wird, ist für den Revierpark ein Rechenexempel: „Ein Freibadtag mit nur fünf Besuchern ist für uns ein wirtschaftlicher Schaden.“

Am Donnerstag wollte die Tochter spontan mit zwei Freunden in Vonderort schwimmen gehen, schreibt Schröder. „Zugegebenermaßen hatten wir nicht, wie empfohlen, vorab telefonisch nachgefragt, ob das Bad geöffnet ist“, räumt Schröder ein. An den Tagen zuvor sei es sonnig gewesen – dass man in Vonderort schwimmen könne, lag für ihn nahe.

Wetter lud nur selten zum Plantschen ein

„Wir müssen von Tag zu Tag entscheiden, ob wir das Freibad öffnen“, sagt Vatheuer. Generell gelte bei Freibädern eine Drei-Tages-Regel: „Erst am dritten schönen Tag kommen die Leute.“ So sei das Bad durchaus am Freitag geöffnet gewesen. Aber: „Wir hatten 26 Grad und es waren nur fünf Besucher da.“

Trotz geringer Gästezahl müssten aber laufende Kosten fürs Personal und für die Technik beglichen werden. Viel Zeit, um Gewinne einzufahren, hatte das Freibad in diesem Sommer zudem nicht: Das Wetter lud nur selten zum Plantschen ein. „Zum Glück war es Anfang Juli recht warm, so dass wir ans Jahres-Soll gekommen sind.“ Rund 3000 Badegäste kamen an den wenigen Sonnentagen nach Vonderort.

Warum klappt’s anderswo?

Schröders Tochter sei letztlich mit ihren Freunden nach Hiesfeld gefahren. „Das Hiesfelder Freibad war wie immer zuverlässig geöffnet und einem Badespaß stand nichts mehr im Wege.“ Für den Schmachtendorfer ist die Sache aber nicht geklärt: Er erinnert an die 70er und 80er Jahre, als man im Sommer nahezu jeden Nachmittag im Freibad verbrachte – ob im Alsbachtal, Niederrheinstadion oder Vonder­ort.

Zwei dieser Bäder sind heute geschlossen. „Es stimmt mich nachdenklich, wenn es die CSU im Urlaubsgebiet Bayerischer Wald schafft, in teilweise noch so kleinen Ortschaften Freibäder zu schaffen und zu erhalten. Vielleicht ist man dort einfach cleverer?“