Oberhausen. Mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Millionen Euro werden in den kommenden Monaten an der Teutoburger Straße 99 - 103 neun Einfamilienhäuser entstehen. Zuvor wird ein bis 2010 von der Stadt als Obdachlosen-Wohnheim genutztes Gebäude dem Erdboden gleich gemacht.
Mit einem Investitionsvolumen von rund zwei Millionen Euro werden in den kommenden Monaten an der Teutoburger Straße 99 - 103 neun Einfamilienhäuser entstehen. Zuvor wird ein bis 2010 von der Stadt als Obdachlosen-Wohnheim genutztes Gebäude dem Erdboden gleich gemacht.
Das Rathaus hat das rund 1700 Quadratmeter große Grundstück kürzlich an das Generalunternehmen Aacher Bau & Grund Vermögensverwaltung GmbH veräußert. Deren Geschäftsführer, der gebürtige Tackenberger Klaus Löwenthal, erklärt: „Wir haben mehr als ein Jahr lang gemeinsam mit der Stadt das Projekt entwickelt. Der Stadtverwaltung war es wichtig, dass an dieser Stelle Mehrgenerationen-fähige und behindertengerechte Einfamilienhäuser entstehen, die auch bezahlbar sind.“ Nun habe man eine Lösung gefunden.
Mehrgenerationen und barrierefrei
Geplant ist der Bau von neun schlüsselfertigen Reihenhäusern mit je rund 170 Quadratmeter Wohnfläche, Garten, Balkon und Stellplätze. Geplant sind die Gebäude so, dass die beiden Etagen als separates und barrierefreies Apartment genutzt werden können. „Außerdem kann mit wenigen Handgriffen bei Bedarf ein für Rollstühle geeigneter Aufzug eingebaut werden“, sagt Löwenthal. Entwickelt hat dies ein Architekt aus Bochum, der aus persönlichem Umfeld um solche Notwendigkeiten beim barrierefreien Wohnungsbau weiß.
Zudem würden die neun Häuser nach dem Energieeffizienzstandard 70 konzipiert: „Damit sichern wir uns die höchste Förderung durch die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau.“ Der Quadratmeterpreis liegt mit etwa 1500 Euro im mittleren Preissegment.
Abriss zum Ende der Woche
Löwenthal lobte das Engagement der städtischen Fachverwaltung bei der Erarbeitung des Konzeptes: „Wir bauen zum ersten Mal in Oberhausen und so viel Einsatz habe ich noch nicht erlebt. Das hat Spaß gemacht.“
Inzwischen liegt die Abbruchgenehmigung für das ehemalige Obdachlosenheim vor, mit der Erteilung der Baugenehmigung rechnet Löwenthal in den nächsten Tagen. Bevor der Abbruch beginnt, wird seit diesem Montag ein Bodengutachten feststellen, ob es Belastungen gibt. Davon geht Löwenthal jedoch nicht aus.
Dann wird der Oberhausener Unternehmer Andreas Konys mit seinem Team den Abbruch starten – voraussichtlich am Ende der Woche. Konys: „Wir planen eine Woche Entkernung und eine Woche Abbruch. Dann müssen wir uns um den Baumschutz kümmern, denn die vier vorhandenen Bäume müssen stehen bleiben.“ Etwa Mitte September will Konys mit dem Rohbau beginnen: „Der soll vor dem Winter wahrscheinlich Ende November fertig werden.“
"Das Interesse an den Häusern ist groß"
Mit dem Bezug der Häuser rechnet Löwenthal im Frühjahr 2014: „Das Interesse an diesen Häusern ist so groß, dass wir ohne Mühe von Sterkrade Mitte bis zur Bottroper Stadtgrenze weiterbauen könnten.“ Fünf Häuser seien vergeben, die anderen reserviert - die Warteliste ist lang.
Das Gebäude, das nun an der Teutoburger Straße abgerissen wird, war 1952 gebaut und als Unterkunft für Obdachlosen genutzt worden. Die letzten Bewohner haben es 2010 verlassen.