Oberhausen. Makler Andreas Völker gibt zukünftigen Immobilien-Besitzern Tipps. Geduld sollte jeder mitbringen, der vom eigenen Heim träumt. Denn vor dem Kauf gibt es wichtige Dinge zu beachten, um eventuelle Stolpersteine schon vorher aus dem Weg zu räumen. Bis etwa alle Rechte geprüft sind, vergehen in der Regel mehr als drei Monate.

Für manche Menschen kommt der Appetit erst beim Einkaufen: Man schaut sich neugierig an der Käsetheke um, schlägt beim Metzger zu, räumt das Gemüseregal leer. Am Ende steht eine Riesenrechnung, wenn die Augen mal wieder größer waren als der Magen.

Ganz ähnlich aber gehen viele beim Hauskauf vor: Man stöbert verträumt durch Immobilienportale – „am Ende aber habe ich ein Objekt, das an meinen Bedürfnissen und am Budget vorbeigeht“, warnt der Oberhausener Makler Andreas Völker mit einem einfachen Rezept: Genau hinschauen!

Darum sind Völker TV-Sendungen ums Mieten, Kaufen und Wohnen ein Gräuel: „Da werden Wünsche geweckt und falsche Vorstellungen von einem Makler.“ Damit aber zäume man das Pferd von hinten auf, sagt der Makler. Das sind seine Tipps:

Den eigenen wirtschaftlichen Rahmen abstecken

Eine gute Immobilie findet man nur dann, wenn man in sein Innerstes schaut. Dazu gehört, den eigenen wirtschaftlichen Rahmen abzustecken. Aufgepasst aber bei Anfragen von Banken und besonders privaten Finanzberatern: Nicht jedes Mal die Schufa anfordern, sonst kann die Bonitätseinschätzung sinken, warnt Völker.

Nicht weniger wichtig als das Budget ist die Bedarfsanalyse. Welche Lebensgewohnheiten habe ich, welchen Platz brauche ich, wie nah sind Arzt, Supermarkt oder der Bus? Man sollte dabei auch an die Zukunft denken, rät Völker: „Wie sieht es in 20 Jahren aus, wenn die Kinder aus dem Haus, das Haus vielleicht zu groß, aber noch nicht abbezahlt ist?“ Kunden, die sich diese Fragen nicht gestellt haben, erlebt der Makler nicht selten. „Wir gehen das gemeinsam durch.“

Häufig hilft ein Blick ins Grundbuch

Ist das richtige Haus gefunden, sollte man es auf Herz und Nieren fachgerecht prüfen: Die Feuchtigkeit, Bausubstanz, Statik, Elektrik und Heizung zu checken, ist für die meisten Menschen selbstverständlich. Doch nicht nur Altlasten können im Verborgenen schlummern, „Achtung, auch Rechte sind nicht sichtbar!“, warnt der Makler. Häufig hilft ein Blick ins Grundbuch.

Ist das ausgebaute Dach oder das Schlafzimmer im Souterrain auch genehmigt? Das sollte man sich vom Vorbesitzer schriftlich geben lassen. Besser aber noch kennt man die möglichen Rechte von Dritten: Gibt es gestalterische Vorgaben durch die Stadt, die etwa einem Um- oder Anbau im Wege stehen können? Hat ein Nachbar Wegerecht am Grundstück?

Man sollte Geduld mitbringen

Böse Überraschungen kann man vermeiden, wenn man sich bei der Stadt informiert: Stehen in der Nähe Großbauvorhaben wie etwa eine neue Trasse an? Schlummern Altlasten etwa einer früheren Tankstelle im Umkreis von 100 Metern? Oder wurde vor einiger Zeit mit öffentlicher Hand die Straße neu gebaut? Dann könnten noch Nachforderungen der Stadt auf den frischen Hausbesitzer zukommen.

„Um solche versteckten Schwierigkeiten zu bewältigen sind Makler da“, sagt der Oberhausener Andreas Völker. Wenn manchmal der Wunsch nach einem trauten Heim auch groß ist – Geduld sollte man mitbringen: Bis alle Rechte geprüft sind, vergehen in der Regel mehr als drei Monate.