Oberhausen. .

Eigentum ist wieder angesagt. Bei der 22. Immobilienbörse in der Sparkassen-Hauptstelle hatten die Berater wahrlich keine Langeweile. Am Samstag und Sonntag konnten sich rund 1600 Interessierte über das Immobilienangebot in der Stadt und der Umgebung informieren.

Geringere Quote an Neubauten als in den Nachbarstädten

Ein Grund: Der niedrige Bauzins versetzt potenzielle Eigentümer momentan verstärkt ins Grübeln. Bei zehnjähriger Bindung steht bei einigen Instituten bereits eine zwei vor dem Komma. Und: Bei vielen Kunden herrscht aufgrund des wackeligen Euros und geringer Sparrenditen Skepsis. Die Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten lockt viele zur Immobilie.

Hans Joachim Riehle, Geschäftsführer der Sparkassen-Versicherungs- und Immobilien-Vermittlungs GmbH Oberhausen, ist seit vielen Jahrzehnten im Geschäft und kann sich an solch ein attraktives Zinsniveau nicht erinnern. Das Tochterunternehmen der Sparkasse vermittelt in der Stadt seit mehr als 15 Jahren Häuser, Gewerbeflächen und Grundstücke.

Die Marktsituation in Oberhausen konnte man bei der Immobilienbörse an den rund 100 Infotafeln ableiten. Denn: Die Quote der Neubauten liegt bei unter zehn Prozent und ist im Vergleich zu den Nachbarstädten deutlich niedriger. Dementsprechend groß ist das Interesse an Bestandsimmobilien. Riehle: „Der Oberhausener Norden ist bei den Kunden weiterhin besonderes beliebt.“ Königshardt liege auf Platz eins, gefolgt von Schmachtendorf. Auch der Sterkrader Raum werde häufig angefragt. Zugleich, rät Riehle, solle man sich bei einer Immobiliensuche aber nicht auf eine Region versteifen. „In jedem Stadtteil gibt es attraktive Ecken.“

Energiesparen als wichtiges Thema

Der Schritt zum Eigentum will wohl überlegt sein: Manchmal streckt sich die Pirsch nach dem Eigenheim über drei Jahre. Die Immobilienbörse sollte daher nicht nur das Marktangebot erklären, sondern auch Fragen beantworten, die rund um den Erwerb von Eigentum entstehen. Riehle: „Das Thema Energiesparen ist den Interessenten oft besonders wichtig.“ Hier gab es durch Energieberater passende Tipps zu Sanierungen und zuschussfähigen Maßnahmen, die etwa vom Land gefördert werden. Verminderung des CO2-Ausstoßes, Sparen bei den Heizkosten, Isolierungen an Dach und Fenstern – hierzu gab es zahlreiche Fragen.

Besonders wichtig sei auch die Transparenz, was die Nebenkosten für ein Gebäude angeht. Diese, so Riehle, würden oftmals beim Erwerb einer Immobilie vergessen. Zusätzliche Kosten entstehen auch durch die Pflege. „Wer ein Haus besitzt, der sollte es auch in Schuss halten.“ Kosten für Reparaturen muss man dabei im Hinterkopf haben, etwa dass nach 20 Jahren eine Erneuerung der Heizungsanlage anstehen könnte. Der Wert einer Immobilie werde maßgeblich an ihrem Zustand ermittelt.

Wer nutzte das Angebot der Immobilienbörse? Ein gemischtes Publikum. Die Familienplanung spielt dabei eine Rolle. Riehle: „Viele Kunden sind Anfang 30.“