Oberhausen. . Im Oktober soll der Holtener Jugendtreff der Emschergenossenschaft fertig sein. Zum Baucamp in den Ferien reist Apolonija Šušteršič mit Studenten an.

So ein Haus der Jugend will nicht einfach gebaut werden, junge Menschen wollen ihren Treff gestalten. Rund um das neue Jugendzentrum an der Flugstraße in Holten haben deshalb mit dem Ferienstart drei Workshops begonnen, an denen sich auch junge Leute aus dem Stadtteil beteiligen sollen. Apolonija Šušteršič, Künstlerin und der Kopf hinter dem neuen Jugendtreff, ist dazu mit Kunststudenten aus London angereist. Sie wollen mit den Jugendlichen Möbel bauen und einen Grill aus Beton gießen. Noch kann man sich anmelden.

Beim Jugendtreff in Holten kommen zwei Großprojekte der Emschergenossenschaft zusammen: der Emscherumbau und die Emerschkunst. Erstes meint den großangelegten Neubau eines 51 Kilometer langen Abwasserkanals, dessen Bau der bisherige Holtener Jugendtreff an der Flugstraße im Weg steht. Er muss abgerissen werden, im Frühjahr 2014.

Haus geht im Oktober an die Stadt

An dieser Stelle kommen Apolonija Šušteršič und das zweite Großprojekt, die Emscherkunst, ins Spiel: Für die bis Oktober dauernde Open-Air-Ausstellung hat die Slowenin einen neuen Jugendtreff entworfen, dessen Grundstein – wenige Meter neben dem alten Haus – im April gelegt wurde. Der Bau ist fast fertig: Steil ragt das Gebäude in die Luft, als hätte es sich aus einem Spalt im Boden an die Erdoberfläche gedrückt. Im Oktober will die Emschergenossenschaft das ungewöhnliche Jugendhaus der Stadt übergeben.

Vor dem Treff stehen sechs über 2,5 Meter hohe Betonelemente, wie sie für den neuen Abwasserkanal verlegt werden. In Holten sollen sie „über Tage“ als Sitzgelegenheit für Mütter und Kinder genutzt werden. Sie zu gestalten, das ist Ziel des Baucamps in den Ferien.

Kunststudenten entwerfen Möbel

In Gruppen arbeiten Kunststudenten an Sitzmöbeln. Vesta Kroese und Dari Bae haben sich mit Torben Backes, Tischler bei der Emschergenossenschaft, zusammengetan. Mit Zeichenpapier und Bleistift entwerfen sie Bänke, die sich durch die Löcher in den Kanalelementen schlängeln sollen. Andere Betonteile haben Künstler bereits mit Natur-Mustern bunt bemalt.

Noch haben sich keine Jugendlichen aus der Stadt zum Baucamp angemeldet. Das soll sich ändern, sagt Šušteršič: „Kinder und Jugendliche sollen nicht nur teilhaben an der Entwicklung, wir wollen das gemeinsam mit ihnen entwickeln.“ Die Workshops sind kostenfrei.

Die Teilnehmer können übriges auch gleich die neue rund 100 Quadratmeter große Skateranlage bestauen. Sie wurde bereits der Stadt übergeben.

Bereits im Vorfeld hatte Apolonija Šušteršič in Workshops Familien und Jugendliche in die Planung des Treffs einbezogen. Beteiligung ist ihr wichtig, sagt die Slowenin.

Sie lädt heute, 3. August, 15 bis 16.30 Uhr Interessierte aus dem Stadtteil und der Stadt, zum offenen Gespräch über das Kunstprojekt „Playland“, wie das Jugendtreff-Ensemble heißt, an die Flugstraße ein. Die Veranstaltung ist kostenfrei