Oberhausen. Die Besucher der Open Air-Ausstellung gehen an diesem Wochenende auf Tuchfühlung mit den Schöpfern zweier “Emscherkunst“-Werke. Die Reihe “Künstler vor Ort“ bietet im Holtener Feld und im Gehölzgarten Ripshorst erhellende Einblicke in die Bedeutung der beiden beeindruckenden Skulpturen.

Der „Zauberlehrling“ und „Warten auf den Fluss“, zwei Publikumslieblinge der Open Air-Ausstellung Emscherkunst, stehen am kommenden Wochenende im Fokus der Reihe „Künstler vor Ort“. Thomas Schmidt, einer der Schöpfer des tanzenden Strommastes von „Inges Idee“ sowie Geert van de Camp von der niederländischen Künstlergruppe „Observatorium“, Bauherren der Brückenkonstruktion im Holtener Feld, kommen mit Besuchern ins Gespräch.

Erster „Künstler vor Ort“-Termin ist am Samstag, 27. Juli, um 15 Uhr im Holtener Feld, (Flugstraße/Kuhweg) an der Architektur-Skulptur der Niederländer. Sie ist eine zirka 38 Meter lange, überdachte Brücke, die durch drei Pavillons gegliedert wird. Die Zickzackform der Brücke ermöglicht aus den großflächigen Fenstern des Bauwerks einen weiten Blick auf die umgebende Landschaft und schafft kleine Innenhöfe mit Gärten zwischen den Pavillons. Bis das neue Emschertal im Jahr 2020 Realität werden wird, soll diese Brücke dem „produktiven Warten“ dienen, denn genau an dieser Stelle wird in Zukunft die renaturierte Emscher fließen. „Warten auf den Fluss“ sei eine (noch) „schlafende Brücke“, sagen die Künstler. Sie sei gleichzeitig ein Werk der Fantasie, eine Reflexion über die Umgebung und ein Baustein für Gemeinschaft, denn sie bietet den Besuchern Räume zum Schlafen, Essen und Verweilen.

Strommast soll an menschliche Figur erinnern

Die Gruppe „Observatorium“ wurde 1998 in Rotterdam gegründet. Sie versteht sich als Grenzgänger zwischen Architektur und Kunst, zwischen Stadtplanung und Landschaftsarchitektur und hat in den letzten Jahren mehrere Projekte im Ruhrgebiet realisiert.

Das Kunstwerk „Zauberlehrling“ wird am Sonntag, 28. Juli, um 15 Uhr vorgestellt. Treffpunkt ist an der Ripshorster Straße 306. Die Berliner Künstlergruppe „Inges Idee“ lässt für die Ausstellung einen Strommast im wahrsten Sinne des Wortes aus der Reihe tanzen. Dieser unterbricht somit die Leitung und flüchtet in die Freiheit, wirkt elektrisiert, als stünde er selbst unter Strom. Seine geschwungene Form soll gleichzeitig an eine menschliche Figur und an den gerufenen Geist aus Goethes „Zauberlehrling“ erinnern, der sich dem Gehorsam des Lehrlings entzieht.

Das Künstlerkollektiv Inges Idee wurde 1992 in Berlin gegründet. Es entwickelt Kunst im öffentlichen Raum im Dialog mit dem jeweiligen Ort, seinen räumlichen, sozialen und historischen Gegebenheiten.