Oberhausen. Am Schacht 4 starten im Herbst die Arbeiten zur neuen Siedlung mit Pflegeheim.
Beinahe hätte Architekt Wilhelm Hausmann den Termin zur Ortsbesichtigung absagen müssen: Erst vergangene Woche wurde das Gelände der ehemaligen Schachtanlage 4 an der Antony-Hütte aus der Bergbauaufsicht entlassen. Doch damit darf das Grundstück jetzt begangen werden und der erste Schritt zur Millionen schweren neuen Wohn- und Pflegesiedlung, die nach Hausmanns Entwürfen auf dem Gelände entstehen soll, ist zudem getan.
Im Herbst soll der Bau von über 30 Einfamilien- häusern mit je bis zu 125 qm Platz und einem Altenpflegezentrum samt betreutem Wohnangebot auf bis zu 10.000 qm beginnen.
Im Stile von Torhäusern
30 Mio Euro steckt die KLG Projektentwicklungs-GmbH aus Dortmund als Investor und Grundstücks- eigentümer in die Siedlung mit eigenem Heizkraftwerk. Geplant sind zwei Jahre Projektzeit; allein den denkmalgeschützten Schachtturm zu sanieren, kann bis zu acht Monate dauern.
Was der über 40 Meter hohe Schachtturm künftig beherbergen wird, ist weiter unklar: Arztpraxen, Wohnraum oder – sollten Politik und Verwaltung dies je abnicken – das Stadtarchiv, das vom Tackenberg wegziehen muss – sind im Gespräch. Die ebenfalls denkmalgeschützte Kaue böte auf über 800 qm Platz für Ansiedlungen aus dem Gesundheitssektor – vorherige Planungen hatten hochwertige Wohnungen dafür vorgesehen.
An der Straße „Zum Dörnbusch“ soll der künftige Siedlungseingang sein. Dort trifft sich an diesem Nachmittag der Facharbeitskreis Planen der CDU: Die Lagerhalle links vor dem alten Metalltor werde abgerissen, erklärt Hausmann, Einfamilienhäuser im Stil von Torhäusern alter Zechenanlagen sind rechts und links vom Eingang geplant.
Rodungsarbeiten ruhen vorerst
Im ersten Bauabschnitt wird eine neue Straße vorbei an den geplanten ersten Einfamilienhäusern führen. Vor der Kaue sind Parkplätze geplant, hinter dem Gebäude geht es zum Alten- und Pflegezentrum, das sich als L um den Schachtturm legen wird. Kaue und Turm sind noch nicht aus der Bergbauaufsicht entlassen, dazu laufen derzeit Aufräumarbeiten der RAG. Große weiße Säcke liegen vor dem Turm, alte Schaltanlagen, Mauerwerk und Leuchtstoffröhren müssen sorgfältig sortiert werden.
Rodungsarbeiten konnten bis auf einige kranke Bäume noch nicht begonnen werden, weil das Okay aus dem Umweltamt noch fehlte. Wegen der Sperrfrist zum Schutz nistender Vögel werden vorerst auch keine Bäume gefällt.