Oberhausen. . Neuer Investor will innerhalb von zwölf bis 18 Monaten die neue Siedlung bauen. 35 Reihenhäuser, 10.000 Quadratmeter Altenpflege – mittendrin bleibt der Turm.
Einen ambitionierten Zeitplan haben sich Investor und Stadt gesteckt, um nach jahrelangem Leerstand und Verfall das Gelände rund um den denkmalgeschützten Schachtturm IV der ehemaligen Zeche Osterfeld zu einer neuen Siedlung zu entwickeln: Spätestens im Herbst 2013 sollen die Bauarbeiten beginnen, um innerhalb von nur zwölf bis 18 Monaten auf dem rund 35.000 Quadratmeter großen Grundstück eine komplette Siedlung entstehen zu lassen, die sich in das Ensemble der St.-Antony-Hütte einfügen soll.
30 Millionen Euro sollen investiert werden, bereit hält sie mit der KLG Projektentwicklungs-GmbH ein neuer Investor und Eigentümer des Schacht-Geländes. Damit scheidet der bisherige Privatinvestor Arnd van Drünen aus dem Projekt aus.
Nach Entwürfen aus dem Büro des Architekten Wilhelm Hausmann, der sich seit sieben Jahren für das Schachtgelände einsetzt, sollen rund 35 Einfamilienhäuser von je bis zu 125 Quadratmetern Fläche am Schacht IV entstehen. Dazu ist ein Altenpflegezentrum samt betreutem Wohnangebot auf bis zu 10.000 Quadratmetern geplant. Das ist erheblich größer als noch vor einem Jahr angegeben. Neu ebenfalls: Kleinere Gewerbe sollen sich ansiedeln mit Angeboten rund ums Thema Gesundheit.
„Das wird eine Punktlandung“
Ein Millionenprojekt, das seinesgleichen suchen wird. „Das wird eine Punktlandung“, ist Planungsdezernent Peter Klunk sicher.
Es sei stets ein fraktionsübergreifendes Anliegen gewesen, so Klunk, den seit den 90er Jahren ungenutzten Schachtturm zu erhalten. Durch die Nutzung der umliegenden Flächen solle er aufgewertet werden. Nun sei es gelungen, einen Investor zu finden, der mit der „notwendigen Sensibilität“ dieses Projekt anginge. „Stadt und Investor arbeiten Hand in Hand“, ergänzt Wilhelm Hausmann.
Die Projektentwickler der Dortmunder KLG sind mit gewerblich genutzten Neubauten bekannt geworden. Eine Herausforderung sei es, nun erstmals mit einem denkmalgeschützten Gebäude zu arbeiten, sagt Geschäftsführer Ralf Knickmeier. „Das Gelände ist sehr schön, die Gebäude müssen es nun auch wieder werden.“
Bis Ende dieses Jahren sollen rund 80 Prozent des Geländes aus der Bergbauaufsicht entlassen worden sein, im Januar müssen sich Anwohner auf erste Arbeiten am alten Schacht einrichten: Bäume und Büsche, die in den vergangenen 20 Jahren auf dem Schacht-Geländes gewachsen sind, weichen. Naherholungsfläche soll rund ums Gelände geschaffen werden: Es sind Fußwege geplant, die der RVR wohl anlegen wird.