Oberhausen. Ein 21-jähriger Essener wurde für den Überfall auf den Fillialleiter eines Oberhausener Getränkemarkts zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte am 25. Juni seinem Opfer Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und die Tasche mit den Tageseinnahmen erbeutet.
Mit einer Verurteilung zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis wegen versuchten Raubes und gefährlicher Körperverletzung endete vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen einen 21-jährigen Essener libanesischer Abstammung. Am 25. Juni hatte er an der Erlenstraße in Sterkrade versucht, den Filialleiter eines Getränkemarktes um 66.000 Euro zu erleichtern.
Die Höhe der Beute hatte der Angeklagte freilich nicht ahnen können, als er am Vormittag des Tattages auf einem Parkplatz nach der Tasche des Geschädigten griff, in der sich die Tageseinnahmen und Wechselgeld mehrerer Filialen befanden.
Kein Anlass zum Zweifel
Das Gericht sah am Ende der Verhandlung keinen Anlass, an den Angaben des Zeugen zu zweifeln. Danach hatte der Räuber ihm ohne Vorwarnung Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und nach der Tasche gegriffen. Die allerdings konnte der 29-jährige Geschädigte mit dem Mut der Verzweiflung verteidigen und den Angreifer niederringen. Zwei Mitarbeiter des Getränkemarktes halfen dabei, den 21-Jährigen bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Die Behauptung des Angeklagten, er habe nur ein Handy aus dem Auto des Filialleiters stehlen wollen, sei von diesem aber festgehalten worden und habe das Spray nur eingesetzt, um zu entkommen, sah die Kammer als widerlegt an.
Zum Nachteil für den Angeklagten wirkte sich dessen Vorstrafenregister aus. Strafschärfend wertete die Kammer auch die Brutalität des Räubers. Da der Angeklagte seit Jahren drogenabhängig ist und die Tat beging, um an Geld für Rauschgift zu kommen, ordneten die Richter auch die Unterbringung des Mannes in einer Entziehungsanstalt an.