Oberhausen. Mitarbeiterinnen des Osterfelder Warenhauses treffen sich 50 Jahre nach der Schließung.
Vor rund 50 Jahren schloss das letzte große Kaufhaus in Osterfeld. Das traf nicht nur die Osterfelder hart, sondern vor allem die Mitarbeiterinnen des „Stern“-Kaufhauses. Weil sich die Belegschaft über die Jahre zu einer großen Familie entwickelte, trafen sich nun 25 ehemalige Verkäuferinnen schon zum zweiten Mal um in Erinnerungen zu schwelgen und Neuigkeiten auszutauschen.
Am 19. Januar 1956 eröffnete am Osterfelder Marktplatz das Stern-Kaufhaus. Ursula Flockert, damals noch Mönnig, gehörte zu den ersten Lehrlingen, die eine Ausbildung zur Verkäuferin absolvierte. Nun reiste sie extra von der Nordseeinsel Baltrum an, um ihre ehemaligen Kolleginnen und Freundinnen zu treffen.
Mit leuchtenden Augen berichtet die heute 72-Jährige von ihrem Chef, der über die Jahre eine Vaterfigur für die Mädchen wurde. „Egal, was uns bedrückte, wir konnten mit jedem Problem zu ihm kommen. Auch wenn es private Sorgen waren.“ Stolz zeigt die Restaurantbesitzerin alte Fotos von Geburtstagsfeiern im Aufenthaltsraum.
„Was gibt es denn heute noch in Osterfeld?“
Die Schließung des Kaufhauses Anfang der 70er Jahre traf Ursula Flockert sehr. „Als es geschlossen wurde, war es schon ein komisches Gefühl. Man hatte so eine schöne Zeit dort.“ Arbeitskollegin Renate Hesse nickt zustimmend. Osterfeld sei zu Zeiten des Kaufhauses sehr viel attraktiver gewesen, findet die 65-Jährige. „Was gibt es denn heute noch in Osterfeld?“ Sie ist sich sicher, dass sich das Stern-Kaufhaus auch heute noch großer Beliebtheit erfreuen würde. Denn etwas Vergleichbares suche man hier vergeblich. „Wir hatten ja alles: Gardinen, Süßigkeiten, Porzellan, Elektro, Spielwaren, eine Parfümerie...“.
„Warenhäuser gibt es bald nicht mehr, dann sieht man überall nur noch die Billigläden. Mich zieht nichts mehr nach Osterfeld“, ärgert sich auch Rentnerin Lore Flesch, die von 1956 bis 1959 zur Belegschaft zählte. Trotzdem wählten sie und Renate Hesse als Initiatoren der Veranstaltung das Osterfelder Restaurant Waldhof in Vonderort als Treffpunkt für ihre Mädelsrunde.
„Wir wollten uns einfach mal wieder treffen“, erzählt Kollegin Hesse. „So kann man mal sehen, was aus den anderen geworden ist“, freut sich auch Lore Flesch. Die Idee zum Treffen, das nun alle zwei Jahre stattfinden soll, kam den beiden beim Kurztrip nach Baltrum, als sie ihre Freundin Ursula besuchten.