Oberhausen. . 25. Ausgabe des beliebten Heimatblatts: Stadtgeschichte von und für Osterfelder.

Das Phänomen tritt alle drei Monate auf: Ein Mann betritt das Bistro in Osterfeld, unter dem Arm hat er einen Stapel roter Hefte. Gäste blicken auf, vielfach stehen sie auch direkt auf, fast eilen sie zu dem Tisch, vor dem der Mann schließlich stehen bleibt. Den Stapel roter Hefte hat er kaum abgelegt, da sind die ersten Exemplare längst aufgeschlagen: Wer eine Ausgabe des Osterfelder Heimatblatts „Der Kickenberg“, jenes roten Heftes, ergattern will, der muss schnell sein.

Redaktionsmitglied Fritz Pamp freut dieses Interesse natürlich: „Der Kickenberg wurde früher nicht so ernst genommen. Heute sind die ersten fünf Ausgaben schon fast Sammlerstücke in Osterfeld“, sagt der 77-Jährige. Ende dieses Monats erscheint die 25. Ausgabe des Magazins, das der Osterfelder Bürgerring einmal im Quartal herausbringt, randgefüllt mit Stadtteilgeschichte, geschrieben von und für Osterfelder Bürger.

Eine Ehrenamtsleistung, die in dieser Form und Regelmäßigkeit ihresgleichen sucht.

Ein Heft, das weit „kiekt“

Auf eine Gruppe von Heimatinteressierten geht der Kickenberg zurück. Im Haus Ripshorst haben sie sich ab 2004 getroffen, weil es beim Austausch im „stillen Kämmerlein“ nicht bleiben sollte, planten die bald sieben Osterfelder ein Magazin. Der Name war schnell gefunden: Bis 1957 führte der Heimatverein Osterfeld, aus dem der heutige Bürgerring entstanden ist, ein „Kickenberg“-Heft – benannt nach jener Anhöhe, von der man besonders weit gucken – „kieken“ – konnte. „Wir wollten diese Idee aufleben lassen“, sagt Pamp.

Im September 2006 erschien die erste Ausgabe zum Osterfelder Stadtfest, seither kommt das Heft mit steigender Auflage heraus. Gehörten 2000 Exemplare zum ersten 16-seitigen Magazin, hat die Nummer 25 bereits 44 Seiten und eine Auflage von 3500 Exemplaren.

Das Heft ist kostenfrei

Viele Firmen schalten Werbung. Für die Leser, sprich die Mitglieder des Bürgerrings und interessierte Menschen aus der Stadt, bleibe das Heft kostenfrei, so Pamp. „Wir wollen viele Leute erreichen und ihnen zeigen, wie abwechslungsreich Osterfelds Geschichte ist.“

Zur Redaktion gehören 17 ehrenamtliche Mitarbeiter, ein 34-jähriger Hochschullehrer sowie ehemalige Eisenbahner „Jeder schreibt über Themen, die ihm am Herzen liegen“, sagt Pamp, demokratisch werde entschieden, was wann ins Blatt komme. Bei Pamp laufen die Fäden zusammen: Er kümmert sich um die Gestaltung des Heimatblatts.

Wie die 25. Ausgabe aussieht? Pamp gewährt eine Vorschau: Kinos, Kirche und Zeche sind Themen – und der Kickenberg selbst.