Oberhausen.
Die Aussicht aus seinem Fenster stimmt Wolfgang Brückmann mehr als traurig. Ja, beinahe verärgert blickt er auf das Gebiet an der Norbertstraße und am Tüsselbeck. „Eine Mondlandschaft“ nennt er das trostlose Gebiet direkt vor seiner Eingangstür in Schmachtendorf. Bereits vor Jahren plante ein privater Eigentümer zahlreiche Neubauten, getan hat sich bis jetzt aber nichts.
Im Februar 2010 rollten die Bagger an und machten die einst grüne Landschaft dem Erdboden gleich. Kirschbäume und etliche Tannen gehörten schnell der Vergangenheit an. Was vorher noch einem kleinen Wald glich, erinnert plötzlich nur noch an eine karge Wüstenlandschaft. Das schockierte allen voran die Anwohner wie Wolfgang Brückmann und auch Wilhelm Kuster: „Wir wurde damals nicht informiert, dass alles wegkommt.“
Einfamilienhäuser sind geplant
Trotz der groben Veränderung freunden sich die Schmachtendorfer mit der neuen Situation an. Das großflächige Gebiet soll mit neuen Einfamilienhäusern versehen werden. Auch ein Spielplatz ist im Bebauungsplan verzeichnet. Eine Straße, die den Verkehr am Tüsselbeck und an der Norbertstraße deutlich entlasten würde, ist ebenfalls geplant. „Gegen das Bauen haben wir uns nie gewendet“, sagt Kuster heute. Ihn und Wolfgang Brückmann stört jedoch, dass zweieinhalb Jahre lang nichts passiert. „Warum muss die Landschaft gerodet werden, wenn sie augenscheinlich nicht akut bebaut wird?“, fragt Brückmann. Unter den Anwohnern wird spekuliert: Fehlt womöglich das Geld zum Bauen? Eigentlich solle hier auch eine Baumschule entstehen.
Dann rollen erneut die Bagger. „Da hat sich die Natur gerade wieder erholt und dann das“, berichtet Brückmann über die jüngsten Ereignisse. Der neue Wuchs reichte bereits vier Meter hoch. Und auch Tiere haben die beiden Männer beobachten können. „Die wissen gar nicht mehr wohin. Die erste Zeit sind Hasen und Kaninchen wie wild durch die Gegend gesprungen.“ Ein Beginn der lang geplanten Bauarbeiten sind jedoch immer noch nicht in Sicht. „Wir hoffen, dass sich das Gebiet schnell wieder begrünt, ansonsten weht uns der Wind den gesamten Dreck vor die Haustür.“
Niemand weiß es genau
Warum die karge „Mondlandschaft“ bereits so lange besteht, weiß keiner genau. Trotz mehrmaliger Versuche war der Eigentümer bislang nicht zu sprechen.