Oberhausen. Einige hundert Hybridpappeln gibt es im Oberhausener Stadtgebiet. Da diese laut eines Urteils des OLG Saarbrücken ab einem Alter von 40 Jahren zu Astbruch neigen, fällt die Stadt Essen mehr als 1000 zum Teil gesunde Bäume. Oberhausen will die gesunden Pappeln verschonen und nur morsche Bäume fällen.
Die Hybridpappel ist in Verruf gekommen. Ein Urteil des Oberlandesgerichts Saarbrücken aus dem Jahr 2010 geht davon aus, dass diese Bäume, wenn sie älter als 40 Jahre sind, grundsätzlich zu Astbruch neigen und damit ein Gefahrenpotenzial darstellen.
In der Nachbarstadt Essen werden deshalb mehr als 1000 dieser Bäume gefällt. Anders sieht das in Oberhausen aus: Hier wird die Motorsäge nicht zum Einsatz kommen. Es sei denn, ein Baum erweist sich als Sicherheitsrisiko.
Auch interessant
Alexander Höfer, Sprecher der Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM), die auch städtische Bäume betreut: „Die Hybridpappeln sind unserer Ansicht nach nicht grundsätzlich ein Risiko. Es kommt darauf an, wie man damit umgeht.“ In Oberhausen sind zweimal im Jahr Baumbegeher im gesamten Stadtgebiet unterwegs, die die Bäume auf ihre Sicherheit hin überprüfen. Höfer: „Die Pappeln werden abgeklopft; man kann am Klopfgeräusch hören, ob ein Baum morsch ist oder nicht.“
Morsche Pappeln werden gefällt
Erweist sich eine Hybridpappel als morsch, dann wird sie gefällt. Im Stadtgebiet stehen einige Hundert solcher Hybridpappeln, die meisten in Parks und Forstanlagen, nur wenige finden sich an Straßenrändern. „Wir halten es nicht für richtig, auf Gutdünken die Pappeln zu fällen“, macht Alexander Höfer abschließend deutlich.
Was genau nun ist eine Hybridpappel? Dieser Baum – Populus canadensis oder auch Populus euramericana lautet sein lateinischer Name – ist eine Hybride, sprich ein Mischling, aus der kanadischer Schwarz-Pappel und der europäischer Schwarz-Pappel. Hybridpappeln haben sich wegen ihres raschen Wachstums und den guten Holzeigenschaften schnell ausgebreitet und die heimische Schwarz-Pappel verdrängt.