Oberhausen.
Als die Burg Vondern in den 1980er Jahren zu verfallen drohte, waren es maßgeblich Mitglieder des Osterfelder Bürgerrings, die einen Förderkreis zur Rettung der Burg gegründet haben. Aber was hat der Bürgerring seitdem erreicht? Der Verein feiert sein 50-jähriges Bestehen. Der Vereinsvorsitzende Rudolf Krenz zieht im Gespräch mit Stephanie Weltmann Bilanz.
Herr Krenz, Sie wurden vor einem Jahr zum Vorsitzenden gewählt. Was haben Sie seitdem erreicht?
Rudolf Krenz: Wir hatten einige Vereinsinterna zu klären. Eine umfangreiche Satzungsänderung musste durchgearbeitet werden. Das haben wir geschafft. Wir haben die Teamarbeit im Vorstand vertieft, das war uns sehr wichtig.
Ihr Vorgänger war Walter Paßgang, ein rühriger Osterfelder. 21 Jahre war er Vorsitzender. Wie groß waren seine Fußstapfen?
Rudolf Krenz: Klar ist, dass nach so einer langen Zeit erfolgreicher Arbeit viele den Bürgerring mit Walter Paßgang identifiziert haben. Teil unserer Arbeit im letzten Jahr war es deshalb, der Öffentlichkeit deutlich zu machen, dass der Bürgerring nach dem Personalwechsel weiter besteht, zumal sich in Vorstand und Beirat sonst kein Wechsel ergeben hat. Wir setzen unsere Arbeit erfolgreich fort. Das mit den Fußstapfen mögen andere beurteilen.
Aktives Leben der Vereine
Welche Erfolge hat der Bürgerring seit der Burg Vondern erreicht?
Rudolf Krenz: Wir haben einen ganzen Katalog von Dingen erreicht, etwa die Aufstellung der Lechner-Figuren in der Innenstadt, die jetzt mit der neuen Bepflanzung erst richtig zur Geltung kommt. Wichtig ist uns immer ein aktives Leben der Vereine in Osterfeld, das wir mit dem Osterfelder Stadtfest voranbringen wollen. Einige Blütenträume sind aber nichts geworden, etwa der Weihnachtsmarkt oder die Bierbörse.
Themen aufgreifen und Maßnahmen ergreifen
Mal weg von den Festen: Wie viel Einfluss haben Sie?
Rudolf Krenz: Wir können wie alle Bürgervereine nur reagieren. Direkter Einfluss besteht darin, Themen aufzugreifen und Verantwortliche dazu zu bringen, erforderliche Maßnahmen zu ergreifen. Zum Beispiel wollen wir uns jetzt um die Gestaltung der Unterführung an der Osterfelder Straße kümmern. Die Verkehrsführung muss überarbeitet werden.
Sind Sie bissig genug?
Rudolf Krenz: Konfrontation bringt nicht weiter. Man muss das Gespräch suchen. Genau dafür brauchen wir auch das Bürgerforum, das wir vom Bürgerring bereits gefordert haben. Da wollen wir jetzt aktiv werden, Kontakt mit der Politik aufnehmen.
Entwicklung zum Gesundheitsstandort
In welche Richtung wird sich Osterfeld entwickeln?
Rudolf Krenz: Das ist eine für mich kaum zu beantwortende Frage. Wir hatten darauf gehofft, dass wir uns zu einem Gesundheitsstandort entwickeln können. Das Gesundheitsamt sollte zu uns, im Rathaus hat man sich dagegen entschieden. Wir in Osterfeld haben uns immer ein bisschen als Stiefkind gefühlt. Sterkrade hat das Technische Rathaus, in Osterfeld steht eine Etage des Rathauses leer, weil sie nicht behindertengerecht ist. Wir hoffen aber, dass nach dem Beschluss über das Sparpaket und damit der Möglichkeit, wieder Zuschüsse zu beantragen, die Stadt in Oberhausen und auch in Osterfeld investieren kann.
Wie wollen Sie Osterfeld voranbringen?
Rudolf Krenz: Wir haben einige Baustellen. Ich denke, dass etwa eine Lösung für den Verkauf des Gartendoms für ein besseres Gefühl in Osterfeld sorgen wird. Das ist zu erreichen. Dem Gartendom sollte der Denkmalschutz aberkannt werden. Diese Idee können und wollen wir anstoßen.