Die NRW-Stiftung dreht einen Kurzfilm über die Burg Vondern. Eine Hochzeit, Ritterspiele und Musik brachten Leben ins Gemäuer.

Schön herausgeputzt hat sie sich, nur das Wetter wollte nicht so ganz mitspielen: Die Burg Vondern war am Samstag Schauplatz für Dreharbeiten der Nordrhein-Westfalen-Stiftung-Stiftung, an deren Ende ein Kurzfilm entstehen soll.

Dabei sollen nicht nur die Geschichte und Sanierung von Herrenhaus, Vorburg und den ehemaligen Stallungen dokumentiert werden, sondern es geht ebenso darum, wie viel Leben noch heute in diesen mittelalterlichen Gemäuern steckt. Und was wäre da schon besser geeignet als eine Hochzeit? Richtig Betrieb herrscht so auf der Burg, denn alleine feiert das Brautpaar natürlich nicht. Auch wenn das Wetter Grau in Grau daherkommt, den schönsten Tag im Leben will sich niemand vermiesen lassen.

Kaum war diese Szene im Kasten gab es schon das nächste Highlight: Die Ritterspiele, vorgetragen von der Ritterschaft der Burg Vondern, standen an. Echtes Mittelalterfeeling kam auf, als sich die Schwertkämpfer gegenüberstanden. Eingeheizt wurde zusätzlich durch eine Feuershow.

Die Burg in der grünen Oase

Zwischendurch wurde es auch musikalisch. Zunächst als Jessica Burri im stilechten Ambiente der Vorburg auf einem historisch anmutenden Musikinstrument, einem Dulcimer, ihr Können zum besten gibt. Später trat auch noch das Pfarrblasorchester Pankratius vor die Kamera. „Glückauf, der Steiger kommt“ hieß es da zwar historischen nicht ganz passend, aber doch unterhaltsam.

„Die Aufnahmen finden statt, da die Stiftung den Erhalt und die Sanierung im großen finanziellen Rahmen unterstützt“, schildert Walter Paßgang, Mitglied im Förderkreis Burg Vondern, die Hintergründe. Diese Mittel werden etwa für die Erneuerung der Fenster in der Vorburg genutzt, da die alten Bleiverkleidungen inzwischen marode sind. „Das hat auch mit dem Energiekonzept zu tun. Die Beleuchtung in der Burg soll zudem energiesparend werden“, so Paßgang.

„Es soll das ganze Spektrum abgebildet werden“, erklärt der freischaffende Filmemacher Werner Hewig. Im Auftrag der NRW-Stiftung ist er im ganzen Land unterwegs und produziert Kurzfilme über geförderte Projekte. „Ich bereite mich bei jedem Projekt intensiv mit der relevanten Literatur vor.“ Damit und der Hilfe von ehrenamtlichen Helfen vor Ort wird dann der Drehplan aufgestellt. „Vieles fällt natürlich erst spontan auf“, erklärt Hewig. „Diese grüne Oase zwischen Bahnstrecke, Autobahn und Arbeitersiedlung ist sehr interessant. Vor allem wenn man im Hinterkopf hat, dass hier rundherum früher überall Industrie war.“

Am besten kann man dies aber erst bei einem Blick von oben erkennen. Extra für die Filmarbeiten wurde deshalb auch ein Kran bestellt. „Leider war der Himmel etwas bedeckt“, so Hewig. Der Blick aus 30 Metern hat sich dennoch gelohnt.

Und wann ist nun mit dem fertigen Produkt zu rechnen? „Pro Jahr mache ich zehn Filme. In den Sommermonaten schneide und produziere ich. Normalerweise sind die Filme dann im vierten Quartal fertig.“ Sollte das der Fall sein, wird der Film im ersten Schritt im Internet zu sehen sein. „Alle bisherigen Filme sind bei Youtube zu sehen. Auch die neuen werden dort hochgeladen.“ Später werden die Filme dann auch auf DVD erscheinen. „Das Kurzfilmformat mit wenigen Minuten Länge hat sich bewehrt.“

Die NRW-Stiftung

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung wurde im Jahr 1986 durch die Landesregierung aus Anlass des 40. Geburtstag des Landes NRW gegründet und hat ihren Sitz in Düsseldorf. Ihre Schwerpunkte liegen im Naturschutz und der Heimat- und Kulturpflege. 2007 wurde Oberhausen als 102. Mitgliedsstadt aufgenommen. Seit demselben Jahr läuft auch die Förderung von Burg Vondern.

Die Bandbreite der unterstützten Projekte reicht vom Unterhalt von Biologischen Stationen über die Unterstützung von Naturkundlichen Sammlungen bis hin zur Denkmalpflege und Förderung von Spielstätten und Freilichtbühnen. Auf der Internetseite der Stiftung www.nrw-stiftung.de sind alle Projekte aufgeführt. Des Weiteren kann man sich im Förderverein engagieren oder durch eine Spende die Arbeit der Stiftung unterstützen.