Oberhausen. Die Gesamtschule Osterfeld weiht neu gestaltete vierte Etage ein. Der Rest kommt in Etappen dran. Stadt investiert insgesamt 10 Millionen Euro.

Die Wände sehen frisch gestrichen aus. Der Boden glänzt. Die Möbel sind unbeschmiert. Schön. Aber dafür machen die hier extra eine Einweihungsveranstaltung? Die Journalisten wundern sich. Aber nur so lange bis sie die anderen Etagen der Gesamtschule Osterfeld gesehen haben. Dort sind Löcher im Linoleum. Aus den Wänden quillt Füllmaterial. Überall Schmierereien. In manchen Ecken stinkt’s fast wie auf dem Bahnhofsklo. Gut 40 Jahre hat sich hier am Bau quasi nichts getan. Kaum zu glauben, dass hier Schüler auch noch was lernen sollen.

Umso wichtiger für die Schule, dass jetzt die vierte Etage endlich fertig ist. Es scheint für Schüler und Lehrer wie der Aufbruch in eine neue Ära zu sein. Gut 10 Millionen Euro gibt die Stadt für die Sanierung des Gebäudes aus. Etwa 6,5 Millionen davon fließen in die Sanierung der Fassade, von der etwa drei Viertel schon eine neue strahlende Verkleidung bekommen haben. Das restliche Geld wird im Innenleben der Schule verbaut. „Wir arbeiten in jährlichen Abschnitten“, sagt Schulamtsleiter Manfred Przybylski. Etwa eine Million stehe jährlich für die Sanierung von Klassenräumen, Fluren und Büroräume zur Verfügung. Kein einfaches Unterfangen. Denn es geht eben um mehr, als nur mal eben zu streichen. Ganze Wände verschwinden und werden neu gezogen. Es gibt neues Mobiliar für die Klassenräume. Im Juni beginnen die Abrissarbeiten auf der dritten Etage.

"Dass sich alle an einen Tisch setzen, stellt einen Idealfall dar.“

„Natürlich war es Wunsch der Schule, sofort alles zu machen“, sagt Przybylski. „Aber wir haben nur 8 bis 9 Millionen Euro im Jahr für alle Oberhausener Schulen zur Verfügung.“ Der Rundumschlag in Osterfeld hätte bedeutet, dass alle anderen ein Jahr lang leer ausgegangen wären. Schulleiterin Ingrid Wenzler zeigte sich sehr glücklich, dass jetzt endlich der erste Abschnitt fertig ist. „Es war lange Zeit so, dass man sich als Schulleiterin nicht unbedingt über Gäste freute.“ Sie bedankte sich für die große Unterstützung, auch des Gebäudemanagements. Das hatte sogar die Farbkonzeption von einem Architekten durchplanen lassen. „Dass sich alle an einen Tisch setzen, stellt einen Idealfall dar.“

Der neunte Jahrgang zieht jetzt auf Ebene vier, wo jetzt auch einladende Sitzecken zum Lernen anregen. Ein völlig neues Gefühl sei das, sagt Schülerin Emine Yildiz. Und eben doch viel mehr als bloß ein neuer Anstrich.