Eltern kennen die kostenlosen Früherkennungsuntersuchungen ihrer Kinder und nehmen wie selbstverständlich daran teil. An der Jugenduntersuchung J1 - sie sind ebenso wie die Kinderuntersuchung kostenlos - nehmen jedoch überregional und auch in Oberhausen nur etwa 20 Prozent der Jugendlichen teil. Dabei ist sie nicht weniger wichtig für die Früherkennung von Schäden beim Übergang in das Erwachsenenalter. Dagegen wollte jetzt die Gesamtschule Osterfeld ein Zeichen setzen. Mit Erfolg: 50 Prozent ihrer Schüler nahmen an der J1 dieses Mal teil.
Der Arbeitskreis Kindergesundheit der Gesundheitskonferenz Oberhausen und der Verein Allianz Kindergesundheit haben dazu ein Projekt entwickelt: Zunächst wurden bei drei Versuchsdurchläufen mit etwa 200 Jugendlichen Erkenntnisse gewonnen, wie die Beteiligung einsichtiger gemacht und gesteigert werden kann. Die GSO, Netzwerkschule im Landesprogramm Bildung und Gesundheit mit über 200 Schülern und Schülerinnen pro Jahrgang, war die geeignete Kooperationspartnerin - und sagte ihre Teilnahme gerne zu.
So startete im Januar 2011 ein ehrgeiziges Programm mit mehreren Elementen. Kinder- und Jugendärzte informierten Klassenleitungen, Eltern und Schüler aller siebten Klassen. Acht große „Reagenzgläser“ halfen bei der Feststellung des aktuellen Beteiligungsstandes, und als Anreiz wurde für das Erreichen der 50 Prozent-Quote im Jahrgang ein Geldpreis von 300 Euro für den ganzen Jahrgang ausgelobt. Es sollte kein Wettbewerb unter Klassen sein, sondern ein gemeinsames Ziel erreicht und belohnt werden.
Am Ende des Projektes stellten die Beteiligten eine sehr gute Kooperation aller fest, dennoch sei es nicht leicht gewesen, das Ziel zu erreichen. Häufige Erinnerungen und Erklärungen seien nötig gewesen, ebenso das Ausräumen von Gerüchten und Vorurteilen. Am Ende aber konnte die 50-Prozent-Marke geknackt - und die Preise verliehen werden.