Oberhausen. Ein peinlicher Fauxpas im Internet? In einer Osterfelder Wohnung stellten Beamte zehn Hanfpflanzen sicher und nahmen drei 22-Jährige fest. Die Polizei spricht auf ihrer Facebook-Seite von “Haschplantage“ und “Drogenhandel“. Dafür ernten die Ordnungshüter hämische Kommentare.

Hunderte verständnisloser, spöttischer und hämischer Kommentare erntet die Oberhausener Polizei für die Meldung auf ihrer Facebook-Seite, dass Drogenfahnder am Sonntag in einer Osterfelder Wohnung eine „Haschplantage“ ausgehoben haben. Sie hatten in einem Schrank mit Stromanschluss und Belüftungssystem zehn gut gepflegte und mittlerweile bis zu 1,5 Meter große Hanfpflanzen entdeckt. Drei 22-jährige Männer wurden festgenommen.

„Weitere Drogen-Utensilien wie Druckverschlusstüten, Drogenmühlen, Belüftungssysteme, Beleuchtungssysteme, Pflanzendünger und Setzkästen lassen einen gut organisierten Drogenhandel vermuten“, heißt es in der Meldung der Polizei.

Hanfverband übt Kritik an Wortwahl

„Anscheinend habt ihr noch nie echte Plantagen gesehen und es auch noch nie mit organisierter Kriminalität zu tun gehabt, ansonsten würdet ihr eine kleine Box mit zehn Pflanzen nicht als Plantage hinstellen und von organisierter Kriminalität reden!“, meint ein Facebook-Kommentator. Zehn Pflanzen für drei Personen, das sei doch wohl Eigenbedarf und kein Handel, meint ein anderer. Ein weiterer Nutzer spottet, den Beamten für einen „derartig spektakulären Fall“ das Bundesverdienstkreuz zu verleihen.

Die Polizei versuche, den hohen Aufwand zu rechtfertigen, „mit dem sie hier Kleinstgärtner überführt hat, indem sie unbescholtene Bürger als Großkriminelle darstellt“, schreibt der Hanfverband. Außerdem gebe es keine „Haschplantagen“, denn „Haschisch ist ein Produkt aus dem Harz der Cannabispflanze“. (hell)