Oberhausen/Duisburg. Der Polizei Oberhausen ist ein Schlag gegen Drogendealer gelungen: In den vergangenen Monaten ermittelte sie gegen eine Dealergruppe, die im großen Stil Handel mit Rauschgift in Oberhausen, Mülheim, Duisburg und Essen betrieb. Neun Männer sitzen nun in U-Haft, 100 Strafverfahren sind eröffnet worden.
Ermittlungserfolg der Polizei Oberhausen im Kampf gegen Drogendealer: Seit Mai 2014 ermittelt die Behörde zusammen mit der Staatsanwaltschaft Duisburg gegen eine Dealergruppe. Wie die Polizei am Dienstag mitteilt, sitzen jetzt neun Beschuldigte in Untersuchungshaft. Insgesamt sind mehr als 100 Strafverfahren eröffnet worden.
In den vergangenen fünf Monaten hatte die Ermittlungskommission eine Vielzahl verdeckter Maßnahmen durchgeführt. Die festgenommenen Männer im Alter von 21 bis 40 Jahren betrieben nach gemeinsamen Angaben der Polizei und Staatsanwaltschaft einen florierenden Handel mit Rauschgift in Oberhausen, Mülheim, Duisburg und Essen. Demnach handelte es sich um Marihuana, Amphetamine, Kokain und Ecstasy in nicht geringen Mengen.
Ein Drogenankauf in Duisburg ging schief
Immer wieder sollen die Männer mit Rauschgift gehandelt und sich durch nichts abschrecken lassen haben. Ein Drogenankauf am 24. Juni jedoch ging gründlich daneben: Wie laut Polizei erst jetzt bekannt wurde, fuhren zwei junge Männer mit einer vierstelligen Geldsumme nach Duisburg. Am Treffpunkt zeigte man ihnen zunächst die Drogen. Dann aber zogen die bislang unbekannten Verkäufer einen Schlagstock und einen Elektroschocker hervor, schlugen die beiden zusammen und raubten das Geld. Um Nachfragen zu entgehen, meldeten die verletzten jungen Männer sich nicht bei der Polizei, sondern ließen sich nur im Krankenhaus behandeln. Trotz des Rückschlags setzten sie ihren Drogenhandel fort.
Einer der Beschuldigten wurde jetzt mit einem weiteren Mittäter in der Oberhausener Innenstadt festgenommen. Sie konnten von Polizeibeamten bei einem Drogendeal beobachtet werden. Es handelt sich um einen 21-jährigen und einen 23-jährigen Oberhausener. Nach der Festnahme “auf frischer Tat” fanden die Beamten eine geladene Schusswaffe und einen Elektroschocker. Dies wirkt sich strafverschärfend aus: Laut Polizei ist dafür eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren vorgesehen.
Einige der Beschuldigten sind geständig
Weitere Täter konnten bereits festgenommen werden. Die Ermittlungsverfahren und insbesondere die Geständnisse einzelner Beschuldigter bestätigten einen weiteren Tatverdacht des Handels mit Betäubungsmitteln mit mehreren Kilogramm Amphetamin und Marihuana. Insgesamt haben sich aus dem Ermittlungsverfahren über 100 Strafverfahren gegen tatbeteiligte Personen ergeben. Und die Ermittlungen dauern an, es die Polizei rechnet mit weiteren Festnahmen.
In einer ersten Bilanz listeten die Ermittler folgende sichergestellte Gegenstände auf:
- 1,7 Kilogramm Marihuna
- 1,5 Kilogramm Amphetamin
- 10 Gramm Kokain
- 150 Ectasy Pillen
- 1 Schusswaffe
- 3 Elektroschocker
- 3 Teleskopschlagstöcke
- 7 Messer
- 14 Mobiltelefone
- 30 diverse Speichermedien (Laptops, Festplatten, USB Sticks)
- 3.000 Euro Bargeld