Oberhausen. . Der Zoll erwischte den 28-jährigen Oberhausener im Mai 2013 auf einem Rastplatz. Im Kofferraum hatte der junge Mann Zutaten, mit denen 14 Kilo verkaufsfertiges Rauschgift hätten hergestellt werden können. Der Oberhausener wurde jetzt zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Mit einer Verurteilung zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen Drogenschmuggels und Beihilfe zum Handeltreibens mit Rauschgift endete gestern vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen einen 28-jährigen Oberhausener. Am 14. Mai 2013 war der Mann kurz nach dem Grenzübertritt an einem Rastplatz auf der A 40 vom Zoll gestellt worden. Im Kofferraum seines Wagens fanden sich 20 Kilo Koffein, 1 Kilo Schwefelsäure und ein Liter hoch konzentriertes Amphetaminöl - Material, mit dem 14 Kilo verkaufsfertiges Rauschgift hätten hergestellt werden können.

Der Angeklagte legte ein Geständnis ab, nachdem ihm für diesen Fall eine Haftstrafe von nicht mehr als drei Jahren zugesichert worden war. Zwei Männer, die ihn damals regelmäßig mit Drogen versorgten, hätten ihn gebeten, sich mit ihnen in den Niederlanden zu treffen. Auf einem Parkplatz in Venlo hätte das Duo zunächst mit einem Mann gesprochen und ihm dann den Kofferraum vollgepackt.

Mehrjährige Haftstrafen

„Ich wusste keine Details“, so der 28-Jährige. Allerdings, so gab es der Angeklagte auf Nachfrage des Gerichts zu, sei ihm angesichts der Gesamtumstände schon klar gewesen, dass es sich nicht um eine legale Aktion gehandelt haben. Aber ihn reizte der versprochene Lohn von 50 Gramm Rauschgift oder 100 Euro. „Alles andere war mir egal.“

Die Polizei war über die Aktivitäten der Schmuggler allerdings schon im Bilde. Kurz nach der Grenze griff der Zoll zu. Ein Drogenspürhund schlug an. Allerdings brauchten die Beamten eine Weile, bis sie begriffen, dass der erfahrene Vierbeiner sich nicht geirrt hatte, sondern eine im Kofferraum gefundene Limonadenflasche alles andere als ein zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk enthielt. Zeit, die der Angeklagte, dem man seltsamerweise sein Handy nicht abgenommen hatte, nutzte, um seine Auftraggeber ins Bild zu setzen.

Die beiden Drahtzieher der Aktion, die mehrfach größere Mengen Amphetamin und Kokain aus den Niederlanden zum Weiterverkauf nach Oberhausen gebracht hatten, waren bereits im Februar vom Landgericht zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Dass der 28-Jährige gestern mit einer relativ milden Strafe davon kam, hat er seinem Geständnis zu verdanken. Strafmildernd wirkte sich ebenfalls aus, dass der Angeklagte bislang nur geringfügig vorbestraft war und er seinen Drogenkonsum inzwischen aus eigener Kraft eingestellt hat.