Oberhausen. Den Beamten der Polizei Oberhausen ist nach monatelanger Ermittlung ein bedeutender Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen: Sie haben neun Männer festgenommen, denen der Handel mit Rauschgift vorgeworfen wird. Über 100 Verfahren wurden eingeleitet.

Der Oberhausener Polizei ist ein bedeutender Schlag gegen die Drogenkriminalität gelungen. Die Beamten nahmen neun mutmaßliche Rauschgifthändler fest. Die Beschuldigten im Alter von 21 bis 40 Jahren sitzen nun in Untersuchungshaft. Darüber hinaus hat die Polizei mehr als 100 Strafverfahren in die Wege geleitet.

Fünf Monate haben die Ermittlungen von Oberhausener Polizei und Staatsanwaltschaft Duisburg gedauert. Die Festgenommenen sollen nicht nur in Oberhausen aktiv gewesen sein, sondern im ganzen Ruhrgebiet. Die Polizei will ihnen „schwunghaften Handel“ auch in Mülheim, Duisburg und Essen nachgewiesen haben. Im Angebot hatten die Dealer Marihuana, Amphetamine, Kokain und Ecstasy in nicht geringen Mengen.

Missglückter Deal in Duisburg

Teile der Ermittlungsakten lesen sich wie Auszüge aus einem Krimi: So berichtet die Polizei etwa von einem Drogengeschäft, das Ende Juni völlig aus dem Ruder gelaufen sei. Zwei Dealer seien mit einer vierstelligen Geldsumme von Oberhausen nach Duisburg gefahren, um dort Rauschgift zu kaufen.

Am Ziel bekamen sie von ihren Geschäftspartnern zwar die Drogen gezeigt – aber nicht ausgehändigt. Stattdessen wurden die Männer mit Schlagstock und Elektroschocker malträtiert. Am Ende waren sie ihr Geld los, und die Drogen waren auch weg. In einer Klinik hätten sich die beiden mutmaßlichen Straftäter verarzten lassen, um das Weite zu suchen. „Trotz des Rückschlags setzten sie ihren Drogenhandel fort“, heißt es bei der Polizei. Der endgültige Zugriff gegen die mutmaßliche Verbrecher-Bande folgte vor 14 Tagen in der Oberhausener City, als Polizisten beobachteten, dass auf offener Straße ein Drogendeal stattfand. Die Handschellen klickten. Bei der Durchsuchung der Verdächtigen fanden die Beamten eine Schusswaffe und einen Elektroschocker.

Die Polizei gab an, es sei mit weiteren Festnahmen zu rechnen. Bei der Staatsanwaltschaft in Duisburg war am Dienstag niemand zu erreichen. Mutmaßungen, Mitglieder des Rocker-Milieus könnten mit den Taten in Verbindung stehen, kommentieren die Behörden nicht. Ein Sprecher der Bandidos gab auf Nachfrage an, dass ihm nicht bekannt sei, dass seine Gruppe mit der Sache zu tun habe.