Oberhausen. Vier albanische Drogenhändler müssen nach einem Urteil des Landgerichts Duisburg in Haft. Die Kriminellen wollten mit Drogenverkauf in Oberhausen Immobilienkäufe in ihrer Heimat finanzieren. Das Urteil war jedoch milder, als es die Anklageschrift mit 87 Anklagepunkte vermuten ließ.
Mit deutlichen Haftstrafen endete in Duisburg der Prozess gegen vier Albaner, die in Oberhausen einen schwunghaften Drogenhandel betrieben hatten. Das Landgericht verurteilte die vier 25 bis 39 Jahre alten Männer zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten und drei Jahren und neun Monaten. Drei der Angeklagten hatten vor Gericht rasch ein mehr oder weniger rückhaltloses Geständnis abgelegt.
Der älteste Angeklagte tat sich damit allerdings schwer. Sein Verteidiger stellte immer neue Beweisanträge, argumentierte zuletzt damit, dass sein Mandant die Taten vor allem begangen habe, um seine Spielsucht zu befriedigen.
Drogengeld sollte Immobilienkauf finanzieren
Die Anklage war dagegen von einem anderen Szenario ausgegangen: Danach hatten zwei 39 und 37 Jahre alte Männer, die sich erst seit kurzem in Deutschland aufhielten, im September 2013 eine zündende Geschäftsidee gehabt. Mit dem Verkauf von Drogen wollten sie genug Geld erwirtschaften, um damit Immobilien in der Heimat zu erwerben. Die Geschäfte, die von einer Wohnung an der Oberhausener Grenzstraße aus betrieben wurden, liefen so gut, dass die beiden Initiatoren im Dezember noch zwei Helfer aus ihrer Heimat-Gemeinde holten. Meist wurden weibliche Abnehmer aus dem Oberhausener Rotlichtmilieu mit kleinen Mengen Kokain versorgt.
Das Urteil fiel deutlich schmaler aus, als die ursprüngliche Anklage, die 87 Anklagepunkte aufgelistet hatte. Den bislang in Deutschland nicht vorbestraften Angeklagten hielt die Strafkammer deren Geständnisse zu Gute.