Oberhausen. Die 500. Gitarrissimo-Ausgabe war ein Geschenk für den Organisator. Speziell für den Karl May-Fan Jürgen Reinke erklang der Schatz im Silbersee. Weltklasse-Spieler gratulierten, ein junges Super-Talent beeindruckte, Peter Kroll-Ploeger überzeugte auch als charmanter Modrator der Veranstaltung.

Ein Fest für Freunde und Fans war das 500. Gitarrissimo-Konzert. Vor allem aber war es eine Veranstaltung von und mit vier Ausnahme-Künstlern, die Jürgen Reinkes Super-Engagement für die Konzertreihe, die es seit gut zehneinhalb Jahren gibt, zu würdigen verstanden – mit als Solo, Duo, Trio oder im Quartett servierten musikalischen Einlagen und ein paar kleinen Überraschungen für den unermüdlichen Organisator.

Der stand zunächst einmal gewohnt am Eingang, verkaufte Eintrittskarten und begrüßte Bekannte, von denen einige ihm kleine Geschenke überreichten, so lange, bis Gdanska-Chef Czeslaw Golebiews­ki mit der Glocke den traditionellen Startschuss gab. „500 Konzerte, das sind fast anderthalb Jahre lang jeden Tag eins“, sagte Reinke und dass exakt 356 Gitarrissimo-Veranstaltungen in der polnischen Kulturkneipe stattfanden. Noch 500 weitere seien nicht zu schaffen, „doch es ist mein Ziel, wenigstens die 500 hier im Gdanska voll zu machen.“

Anderthalb Jahre lang jeden Tag

Peter Kroll-Ploeger, bekannt als vielseitiger und actionreicher Fingerstyler, übernahm die Moderation des Abends. „Jürgen weiß nicht, was wir vorhaben, lasst euch überraschen.“ Das gelang mit dem Auftritt von Peter Groesdonk, einem erst 19-jährigen Ausnahme-Talent. „Ich weiß nicht, was ich dem noch beibringen soll, er kann schon alles“, meinte Kroll- Ploeger. Und in der Tat empfahl sich der junge Mann als schon technisch versierter Musiker mit eigener Nummer, für die ihn das Publikum mit viel Beifall und anerkennenden Pfiffen belohnte.

„So wie er spielt keiner“, kündigte Ploeger Claus Boesser-Ferrari an. Der bewies, dass das nicht übertrieben war, denn was er aus der Akustik-Gitarre herausholen kann, ist unglaublich. Er macht sie zum Schlaginstrument, baut Effekte und raffinierte Verfremdungen ein, lässt das Instrument klagen und singen – es ist unglaublich. Ein Ausnahme-Spieler, der mit seiner sensationellen Saitenkunst außer in Australien schon auf allen Kontinenten in Konzerten beeindruckt hat. Doch damit war noch nicht genug Weltklasse im Gitarrissimo-Konzerte-Jubiläumsspiel: Auch er war da, Don Ross, der mit seinem Heavy-Wood-Stil, beeinflusst von Rock, Jazz und Folk, als einer der Welt besten Gitarristen überhaupt gehandelt wird und auch hier wieder mit einem jüdischen Lied als Solist einen wahren Begeisterungssturm auslöste.

Als musikalisches Geschenk spielten alle vier Gitarristen gemeinsam speziell für den Karl May-Fan Reinke Martin Böttchers Titelmusik vom Schatz im Silbersee.