Oberhausen. Jürgen Reinke sucht alte Fotos, die etwas über die Musikszene der 60er und 70er Jahre erzählen. Er wird sie archivieren und Interessenten im Internet zur Ansicht zur Verfügung stellen. Außerdem braucht er sie für sein Buchprojekt. Ausreichend Text-Material ist vorhanden. Bilder kann er noch gebrauchen.

Der Geschichte der Beatmusik in Oberhausen auf der Spur ist Jürgen Reinke seit geraumer Zeit. Im Jahrbuch 2014 erschien unter dem Titel „Come on and sing – Aus Jazz und Skiffle entwickelte sich die Szene Anfang der 60er Jahre“ ein Beitrag von ihm. Mit der Überschrift „Beat im Blut“ veröffentliche im Mai auch die Zeitschrift „Schichtwechsel“ der Geschichtswerkstatt Reinkes „Betrachtung der tanzenden Geschichte“ zwischen 1963 und 1965. „Der zweite Teil, der sich mit den Jahren 1966 bis 1969 beschäftigt, wird in der November-Ausgabe als Fortsetzung gedruckt“, sagt der Autor.

Dass es ihm gelang, seinen Bericht mit gutem Bildmaterial zu garnieren, verdanke er auch einem Artikel, der vor Ende Oktober 2013 in dieser Zeitung erschien. „Der Aufruf hat etwas gebracht. Bands haben sich bei mir gemeldet. Dietmar Aepfler, der damals in der Gruppe Exitus spielte, hat mir zum Beispiel digitalisierte Super-8-Bilder geschickt und von Uli Gautier, damals bei den Sun­beams, habe ich 30 Fotos bekommen.“ Darunter ein besonders hübsches, das den blutjungen Gitarristen Weihnachten 1963 zeigt, wie er mit Gitarre und Plattenspieler experimentiert. Ein Hingucker für Nostalgiker sind übrigens auch Radio und Stehlampe auf dem Bild.

"Es fehlen immer noch Fotos"

Für die Jahrbuch-Ausgabe 2015, sagt Reinke, werde er ebenfalls eine Fortsetzung der früheren Oberhausener Musikszene schreiben, doch sein Langzeitprojekt sei eine Buchveröffentlichung. Gedrucktes Material dafür hat er genug, die Infos bis zum Jahr 1980 füllen 2000 Ordner-Seiten. „Doch es fehlen mir immer noch Fotos. Vielleicht gibt es noch weitere Leute, die in ihren Alben Bilder der damaligen Musikszene versteckt haben. Bitte wühlt in Kisten und Kästen. Besonders interessieren mich Fotos, die die Szene der 70er Jahre dokumentieren.“

Zur Erinnerung: Damals wurde selten fotografiert. Nicht jeder besaß eine Kamera, Filme waren teuer, Entwicklung im Fotogeschäft auch. Auf Konzerten zu knipsen, war nicht üblich. Reinke verspricht allen, die ihm Material zur Verfügung stellen, es ordentlich zu archivieren und Interessenten über facebook zur Verfügung zu stellen.