Oberhausen. . Die Oberhausener Grünen wollen das Straßenbegleitgrün „umrüsten“. Vorbild ist dabei ein Projekt am Arbeitsamt. Die Pflegekosten für Grünflächen an Straßen könnten so auf ein Viertel des aktuellen Niveaus gesenkt werden – eine Einsparung in sechsstelliger Höhe.

Die Oberhausener Straßen verschönern und dabei gleichzeitig auch noch Geld sparen: Im Mai 2013 wurden in einem Modellversuch vor dem Arbeitsamt an der Mülheimer Straße neue, besonders pflegeleichte Staudenbeete gepflanzt, die das übliche Straßenbegleitgrün ersetzt haben. Dieses Modell soll nun nach dem Willen der Grünen nach und nach auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Die Pflegekosten für Grünflächen an Straßen könnten so auf ein Viertel des aktuellen Niveaus gesenkt werden – eine Einsparung in sechsstelliger Höhe.

Nicht nur finanzielle Gründe

Doch nicht nur finanzielle Gründe führen die Grünen an, warum das Modellprojekt in ganz Oberhausen Schule machen sollte. „Mit diesen modernen Pflanzmethoden kommen wir dem Ziel der schrittweisen ökologischen Aufwertung des Straßenbegleitgrüns näher“, erläutert Norbert Axt, umweltpolitischer Sprecher der Grünen Ratsfraktion. „Viele Menschen wünschen sich durchaus eine reichhaltigere Grünausstattung, eine intensivere Pflege und gleichzeitig ein besseres Erscheinungsbild gerade des sogenannten Straßenbegleitgrüns wie Grünstreifen, Baumscheiben und kleine Verkehrsinseln“, so Axt weiter. „Gleichzeitig kann durch den langfristig geringeren Pflegeaufwand ein Beitrag zur Haushaltskonsolidierung erbracht werden.“

Fetthennen und Silberdisteln gepflanzt

Die Bepflanzung des rund 80 Quadratmeter großen Beetes am Arbeitsamt an der Mülheimer Straße hat etwa 3000 Euro gekostet. Stauden, wie etwa Fetthennen, sollen mit Bodendeckern und Korbblühern wie der Silberdistel fast das ganze Jahr für ein abwechslungsreiches Grün am Wegrand sorgen.
Auch Lauch und Thymian wurden dort angepflanzt.

Um den Pflegeaufwand und in der Folge auch die Kosten niedrig zu halten, wird außerdem Schiefersplitt verwendet. Damit soll das arbeitsintensive Jäten von Unkraut fast vollständig der Vergangenheit angehören.

Aus Sicht der Politik könne nach den vorliegenden Erfahrungen der Schluss gezogen werden, dass der Haushaltskonsolidierungsdruck nicht zu einer Reduzierung der Grünausstattung im Stadtgebiet und zu einer unzureichenden Pflege führen müsse, sondern beide Ziele miteinander vereinbar seien.

Hierbei, so die Grünen, sei darauf zu achten, dass bei der Planung, Gestaltung und Artenauswahl die Auswirkungen des Klimawandels beachtet werden. Zudem gibt die Partei zu bedenken, dass die ökologische Wirkung als Lebensraum und Nahrungsquelle für Vögel und Insekten nicht vernachlässigt werden darf. Gleichwohl müsse dafür Sorge getragen werden, dass die Pflanzen robust gegen Krankheiten sind und es geringe Folgeschäden für die Infrastruktur durch etwaige Wurzelbildung gibt. Dadurch könnte der Pflegeaufwand niedrig gehalten werden.

Absprache mit Koalitionspartnern

Die Grünen wollen nun nach Absprache mit den Koalitionspartnern die Stadt und die für Grünpflege zuständige Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) auffordern, eine langfristige Planung vorzulegen. Schrittweise soll das Straßenbegleitgrün in der Stadt umgerüstet werden.