Oberhausen. Das hübsche gelbblühende Jakobskreuzkraut hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr auf Äckern, Weideflächen und am Straßenrand breitgemacht. Für Menschen ist die Pflanze ungefährlich, für Pferde und Weidetiere jedoch hochgiftig. Bauer Christoph Köster rät: Auf keinen Fall stehen lassen!
Ein süßer Duft und leuchtend gelbe Blüten– irgendwie ganz hübsch. Und doch lässt die Blume am Wegesrand, auf Wiesen oder Brachflächen vor allem Landwirte und Pferdebesitzer unruhig werden: Das heimische Jakobskreuzkraut, lateinisch Senecio jacobaea, macht sich in Oberhausen breit und wird zur Gefahr für Weidetiere. Denn die etwa bis zu einem Meter hoch wachsende Pflanze mit den gelben Sternblüten ist hochgiftig und kann für Rinder, Schafe oder Pferde zur tödlichen Gefahr werden.
„Die gefährliche Pflanze hat sich in der Stadt in den vergangenen Jahren enorm vermehrt - mittlerweile ist sie flächendeckend auf fast jedem Grünstreifen zu sehen“, erzählt Christoph Köster, Landwirt aus Schmachtendorf. Grund dafür sei der hohe Anteil an Grünflächen und Weiden: „Vor allem dann, wenn Flächen nicht intensiv genutzt werden oder das Straßenbegleitgrün von der Stadt nicht regelmäßig gemäht wird, vermehrt sich die Pflanze unkontrolliert und verbreitet sich über die Samen leider auch auf unseren Flächen“, sagt Köster. Für die Landwirte sei das spätestens beim Heumachen ein enormes Problem: „Das Tückische an dem Kraut ist, dass alle Teile der Pflanze aufgrund der enthaltenden Pyrrolizidinalkaloide hochgiftig sind. Wenn wir die Wiesen mähen, wird das Kraut mitgeschnitten und die Giftstoffevermischen sich mit dem Gras.“
"In keinem Falle stehen lassen"
Besorgniserregend sei, dass die Pflanze anschließend im Futter für die Tiere, wie Heu, Silage oder Futtermittel ihre giftige Wirkung nicht verliere. „Werden die Tiere damit gefüttert, reichern sich die Giftstoffe nach und nach in der Leber an“, berichtet Köster.In der Regel führe kontinuierlicher Verzehr über Monate hinweg zu einer Schädigung des Organs und schließlich zu einem qualvollen Tod: „Nicht nur für Landwirte, die auf ihre Rinder oder Schafe angewiesen sind, ist das ein existenzielles Problem. Auch wir können das Heu nicht mehr weiter vermarkten und fahren Verluste ein.“
Vor allem unerfahrene Jungtiere und Hobbypferdehalter könnten von der Pflanze böse überrascht werden: „Man entdeckt immer wieder abgefressene Stängel auf den Weiden, denn die Pflanze sieht auf den ersten Blick so ungefährlich aus, dass sie meist nicht entfernt wird.“ Daher sei es umso wichtiger, das giftige Jakobskreuzkraut einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Um das Wachstum der Giftpflanze in den Griff zu bekommen, rät Köster: „Auf großen Flächen hilft schon regelmäßiges Mähen, um die Pflanze zurückzudrängen, in Einzelfällen reicht das Herausreißen aus – aber in keinem Falle stehen lassen.“