Oberhausen. Marcel Winkel und Maren Piunno sind im Juni vom neu konstituierten Jugendparlament als Vorsitzende bestimmt worden. Das Gremium bietet Schülern die Möglichkeit, sich für ihre Belange einzusetzen. Auf der Agenda stehen: die Qualität der Schulspeisen, der Nahverkehr, das nächste Schulband-Festival.

Einfach nur zuschauen ist nicht ihr Ding: Mitmachen und mitgestalten wollen Marcel Winkel (17) und Maren Piunno (15). Die beiden Gymnasiasten sind im Juni vom neu konstituierten Jugendparlament als Vorsitzende bestimmt worden. Die Wahl nahmen die beiden jungen Oberhausener gerne an. Sie sagen: „Es gibt genug Themen in der Stadt!“ Die Qualität der Speisen in der Schul-Mensa brennt den Jugendlichen besonders unter den Nägeln. Gleiches gilt für Verbesserungen im Verkehrsnetz von Bus und Bahn.

Das Jugendparlament kommt Schritt für Schritt stärker in den Oberhausener Schulen an: Diesen Eindruck haben die beiden Jung-Parlamentarier an ihren eigenen Lehrstätten gesammelt. „Wir haben die Wahlen zum Jugendparlament vorher im Unterricht besprochen“, sagt Maren Piunno vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. „Etwas erklären mussten wir schon. Aber das Interesse war vorhanden“, ergänzt Marcel Winkel, Schüler des Sophie-Scholl-Gymnasiums.

Ausführliche Diskussion ist wichtig

Die Interessenvertretung soll mit mehr eigenen Aktionen stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken: 30 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren sind von den Schülern der weiterführenden Schulen gewählt worden. Jede weiterführende Schule konnte demnach zwei Delegierte entsenden.

Die Wahlbeteiligung war im Sommer jedoch, unabhängig von der Schulform, recht unterschiedlich. Dies lag wohl an der Art der Wahlzettelabgabe, die mal im Unterricht, mal davon losgelöst in einem separaten Raum stattfand.

Zwei Jahre stehen Marcel Winkel (Vorsitzender) und Maren Piunno (Stellvertreterin) nun dem Parlament vor. Der Einstieg in gemeinsame Debatten fiel ihnen nicht schwer. Obgleich beide meinen, dass es natürlich auch ein „Stück Arbeit“ sein kann, eine Sitzung zu ordnen. Eine ausführliche Diskussion halten sie aber für wichtig.

Drittes Schulband-Festival

Die Wirkung des Jugendparlaments soll freilich nicht nur auf Worte beschränkt bleiben: „Zukünftiges Thema ist es, ein drittes Schulband-Festival noch vor den Sommerferien 2015 durchzuführen“, sagt Marcel Winkel. Auch soll ein Fragenkatalog für Verbesserungen im ÖPNV für die Stoag erarbeitet und dieser mit dem Verkehrsbetrieb besprochen werden. Überfüllte Busse zu markanten Zeiten und lückenhafte Verbindungen in manche Winkel der Stadt hatten Schüler in der Vergangenheit bemängelt.

Auch über Modelprojekte wird debattiert, wie Maren Piunno erklärt. So könnte etwa ein einheitliches Online-Notensystem Lehrer und Schüler entlasten. Hier geht es darum, den Leistungsstand über das Internet für den jeweiligen Schüler sichtbar zu machen. Das Thema wird in Arbeitskreisen des Jugendparlaments besprochen: Vor- und Nachteile sowie Sicherheitsfragen müssen hier noch erörtert werden.

Auf Erfolge kann das Jugendparlament in der noch jungen Wahlperiode bereits zurückblicken. Beim Weltkindertag war das Parlament mit einem eigenen Infostand vor Ort. Beim Blitzer-Marathon wiesen Kinder und Jugendliche die Polizei auf 35 markante Mess-Stellen hin. Die Internetseite (jugendparlament-oberhausen.de) soll weiter ausgebaut werden, gleiches gilt für den Facebook- und Youtube-Auftritt. Ein Delegierter sitzt im Jugendhilfeausschuss und vertritt dort die Interessen des Jugendparlaments. Zwei weitere Jugendliche gehören zum Kinder- und Jugendrat NRW.