Zum zweiten Mal hat die Gesamtschule Osterfeld schwarz auf weißem Schild bestätigt bekommen, dass sie eine „gute gesunde Schule“ für die rund 140 Lehrer und 1500 Schüler ist. Das Gütesiegel hat die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen der größten Oberhausener Schule verliehen, 15 000 Euro Preisgeld sind damit verbunden. Geld, das nun zum Beispiel in die Verschönerung der Mensa fließen soll.

Wer beim Thema „gesunde Schule“ direkt an Verpflegung, Sportangebote oder Sicherheit denkt, liegt mit Blick auf den Schulentwicklungspreis der Unfallkasse nicht ganz falsch, aber die Auszeichnung hat einen weiter gefassten Kriterienkatalog. So hat die Unfallkasse bei ihrer Begehung festgestellt, „dass wir eine Schule sind, die sich entwickelt“, sagt Schulleiter Carsten Kühn. Dass Schüler, Eltern und Lehrer an der GSO mitgestalten und mitwirken könnten, auf die Entwicklung der Persönlichkeit und des Selbstbewusstseins besonderen Wert gelegt werde, das hat die Jury-Mitglieder überzeugt. Verschiedene Angebote, Konzepte und Projekte tragen den Preis.

Mitgestaltung

Im neuen Fach „Planen und Gestalten“ haben Schüler nach ihren Vorstellungen „die Grünbereiche auf dem Schulhof auf Vordermann gebracht“, sagt Lehrer Timo Marquardt, „und einen Schulteich angelegt“. Im Fach „Pflege/Erziehung“ werden Schüler zu Sporthelfern und Schulsanitätern ausgebildet.

Arbeitsbedingungen

Ümüt Yazar, Lehrerin und Koordinatorin für den Bereich Bildung und Gesundheit, lobt die Team- und Funktionsbüros für Lehrer an der GSO und die neuen Rückzugsorte. Zudem gebe es regelmäßige anonyme Befragungen, bei denen sich die Kollegen über belastende Zustände äußern könnten.

Selbstbewusstsein schulen

Schüler aus den neunten/zehnten Klassen werden zu Schreibbegleitern ausgebildet, die wiederum in der Schreibwerkstatt Schüler aus dem Jahrgang fünf und sechs betreuen. Jeden Dienstag treffen sich die Schüler nach der regulären Unterrichtszeit, verschiedene Dinge dienen als Anlass zum Schreiben, so die Bilder von Josef Albers auf dem Bottroper Museum „Quadrat“. Die älteren arbeiten mit den jüngeren Schülern an den Texten, die in Heften veröffentlicht werden. „Die Schüler gewinnen dabei viel Vertrauen in sich selbst, es entsteht etwas Besonderes“, so Lehrerin Doris Weltermann

Inklusion

Seit drei Jahren bietet die GSO gemeinsamen Unterricht an, in der GU-Klasse in den Jahrgängen fünf, sechs und sieben sind jeweils 18 Regelkinder und fünf Kinder mit dem Förderbedarf Lernen oder Emotionale und Soziale Entwicklung. Es gibt zwei Klassenlehrer in jeder Klasse und jeweils einen Sonderpädagogen mit halber Stelle. Regelschüler werden zu „Experten“, Betreuern ausgerufen, „das hat die soziale Kompetenz enorm gesteigert“, sagt Lehrerin Jenny Garde.