Oberhausen. Bankkunden sollten gut überlegen, welches Konto für sie das richtige ist und die Konditionen der Geldinstitute genau vergleichen. Das kann viel Geld sparen. Markus Fleck, Bankjurist der Verbraucherzentrale Düsseldorf, gibt Tipps rund um das Thema Kontoführungsgebühren.
Überweisungen, Daueraufträge oder Online-Banking: Die hiesigen Geldinstitute verlangen für ihre Dienstleistungen monatliche Gebühren – mit bis zu zehn Euro kann das Girokonto dabei belastet werden. Und das sorgt bei den Bankkunden für mächtig Ärger: Nach einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens GfK im Auftrag der Direktbank ING-Diba regen sich 38 Prozent der Befragten in Deutschland besonders über die Kosten für die Kontoführung auf. Markus Fleck, Bankjurist der Verbraucherzentrale Düsseldorf, gibt im NRZ-Gespräch Tipps rund um das Thema Kontoführungsgebühren.
Internet oder Filialnetz?
„Bankkunden sollten sich zunächst in Ruhe überlegen, welcher Zahlungstyp sie überhaupt sind“, sagt Fleck. Kunden, die beispielsweise Wert auf persönlichen Kontakt mit einem Bankmitarbeiter legen, bevorzugen ein Geldinstitut mit eigenem Filialnetz. „Wer lieber Bankgeschäfte per Onlinebanking erledigt, für den ist die Kontoführung bei einer Direktbank die richtige Wahl“, meint der Bankjurist. Das Konto über das Internet oder bei einer Direktbank zu führen, sei aber in jedem Falle günstiger. Ein weiterer Tipp: „Beim Bargeldbezug sollten Kunden darauf achten, dass sie an zahlreichen Automaten in der Region möglichst kosten- und problemlos Geld abheben können.“
Wichtig sei auch die Frage, wie sie sich bei einem Aufenthalt im Ausland am besten mit Bargeld eindecken. „Einige Banken bieten ihren Kunden inzwischen die Möglichkeit, weltweit Bares gratis abzuheben“, erklärt Fleck.
Im nächsten Schritt sollten sich Bankkunden einen Überblick über die Angebote der verschiedenen Banken verschaffen und die Konditionen miteinander vergleichen – etwa Guthabenzinsen, Kosten für die Kontoführung und den bargeldlosen Zahlungsverkehr, Service rund um Kredit-, EC- und Kundenkarte sowie Höhe und Zinsen für den Dispokredit. „Kunden, die ein günstigeres Angebot finden, sollten dann auch ihre Bank wechseln – so können sie auf Jahre gesehen dreistellige Beträge einsparen“, sagt Fleck.
Kunden können Bank um Unterstützung bitten
Vor einem Wechsel sollten Inhaber eines bereits bestehenden Kontos aber mit ihrer bisherigen Bank besprechen, ob diese nicht selbst ein attraktiveres Angebot anbieten kann.
„Anschließend müssen Daueraufträge auf dem alten Girokonto gelöscht und bei der neuen Bank eingerichtet werden“, erklärt der Bankjurist. Auch Organisationen müssen benachrichtigt werden, die regelmäßig Geld auf das Konto einzahlen oder per Lastschrift abbuchen – etwa Arbeitgeber, Rentenversicherung, Stromanbieter und Versicherungen. „Kunden sollten die Bank aber in jedem Falle dabei um Unterstützung bitten.“