Oberhausen. Da die Niedrigzinsphase weiter anhält, schauen sich die Oberhausener nach Alternativen um. Die Finanzinstitute sprechen von einem klaren Trend, denn die Nachfrage nach Immobilien und Aktien steige immens. So reiche etwa das Angebot bei den Immobilien nicht aus, um alle Interessenten zu bedienen.
Immobilien und Wertpapiere liegen im Trend: Weil die Niedrigzinsphase auf den Finanzmärkten anhält, schauen sich viele Oberhausener um, wie sie ihr Geld alternativ anlegen können. Allein die Oberhausener Commerzbank vermeldet in ihrer Halbjahresbilanz, dass das verwaltete Anlagevermögen um 2,6 Prozent gestiegen ist. Andreas Ambrosat, verantwortlich für das Privatkundengeschäft, spricht von einer „Wiederentdeckung der Wertpapiere“. Auch die Kauflaune bei Wohnimmobilien in Oberhausen halte an. „So haben wir neue Immobilienkredite mit einem Volumen von 47,3 Millionen Euro vergeben. Das ist ein Plus von 7,2 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013“, so Ambrosat.
Rückkehr an Kapitalmärkte
„Wir beobachten derzeit einen klaren Trend: Die Anleger kehren auch in Oberhausen an die Kapitalmärkte zurück“, bemerkt Thomas Strippel, Leiter der Deutschen Bank in Oberhausen. „Die niedrigen Zinsen bei den Einlagen kommen dem Depotgeschäft zugute. Anlagen in Aktien boomen. Das zeigen die Wertpapiererträge unserer Kunden, die bei der Deutschen Bank Oberhausen alleine im ersten Halbjahr 2014 um 35 Prozent zugelegt haben.“
Außerdem, so Strippel, sei die Nachfrage nach selbst genutzten oder vermieteten Immobilien weiter ungebrochen. „Für den Kunden, der Wert auf Sicherheit legt, ist die Immobilie traditionell ein Baustein der privaten Altersvorsorge.“ Die Kaufentscheidung vieler Bauherren und Erwerber werde durch die historisch niedrigen Zinsen kräftig befeuert. „Das Baufinanzierungsvolumen in Oberhausen stieg alleine 2013 um 13 Prozent. Auch im ersten Halbjahr 2014 zeigte der Trend weiter stark nach oben.“
Sparkasse bestätigt den Trend
Die Stadtsparkasse, das kundenstärkste Finanzinstitut Oberhausens, kann diese Entwicklung bestätigen. „Die Nachfrage nach Aktien ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen“, so Sprecherin Janine Verbeeten. „Anleger öffneten sich wieder dem Thema Aktien.“
Im Baufinanzierungsgeschäft sei ebenfalls eine deutliche Steigerung zu verzeichnen. „Nach den bisherigen Entwicklungen gehen wir von einem Zuwachs von 9,5 Prozent aus“, berichtet Verbeeten weiter. „Unsere Kunden nutzten die niedrigen Zinsen, um ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen.“ Schwerpunkte in der Beratung seien dabei die Einbeziehung der Riesterförderung sowie sonstiger Förderkreditprogramme, so Verbeeten.
Immobilienmarkt umkämpft
Dass der Immobilienmarkt derzeit heiß umkämpft ist und viele Interessenten anzieht, deutet Claudia Stäubner, Sprecherin der Volksbank Rhein-Ruhr, an. „Aktuell ist die Nachfrage nach interessanten Investitionsobjekten deutlich größer als das Angebot in Oberhausen.“ So eine Situation habe es in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Um mit ihrem Geld Erträge zu erzielen, seien die Oberhausener zudem auch durchaus bereit, Risiken einzugehen, um so den Niedrigzins entgegenzuwirken. „Die Nachfrage nach Aktien steigt“, berichtet Stäubner.