Oberhausen. . Die Verbraucherzentralen empfehlen Sparern, sich über breiter gestreute Geldanlagen zu informieren, denn: Der Ertrag des klassischen Sparkontos kann bei der derzeitigen Niedrigzinsphase kaum die Inflation ausgleichen. Wozu Banken und Verbraucherschützer raten.

Die Verbraucherzentralen empfehlen Sparern, sich über breiter gestreute Geldanlagen zu informieren, denn: Der Ertrag des klassischen Sparkontos kann bei der derzeitigen Niedrigzinsphase kaum die Inflation ausgleichen. Viele Kunden kommen nun zum ersten Mal mit Online-Angeboten und Wertpapieren in Berührung. Doch die Sparprodukte eignen sich nicht für jeden gleichermaßen. Das sagen Banken und Experten.

Was bedeutet breite Streuung?

„Dies bedeutet die Aufteilung auf verschiedene Anlageformen und auch verschiedene Laufzeiten, wobei es keine pauschale Empfehlung gibt“, sagt Barbara Carvalho, Sprecherin der Sparda Bank West. Die Kundenfrage „Lohnt sich das Sparen noch?“ hören die Mitarbeiter häufiger. Carvalho: „In jedem Falle sind die persönliche Risikobereitschaft und die persönlichen Wünsche und Ziele einzeln in jedem Kundengespräch zu ermitteln und unbedingt zu berücksichtigen.“

Warum ist eine Beratung wichtig?

Grundsätzlich empfehlen die Verbraucherzentralen, sich die Geldanlagen genau erklären zu lassen. Der Leitsatz „Nichts kaufen, was man nicht versteht“ gilt dabei nicht nur für sogenannte Mischprodukte, bestehend aus festverzinslichen Produkten und Fondanteilen. „Wie Sparer anlegen sollten, ist immer eine Typenfrage“, sagt Annabel Oelmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale. Risikoscheue Kunden sollten sich nicht auf Produkte einlassen, bei denen im schlimmsten Fall ein Totalverlust droht, wie bei Zertifikaten. Wichtig sei es, bei Fonds im Beratungsgespräch nach Depotgebühren und Ausgabeaufschlägen zu fragen.

Was passiert im Online-Geschäft?

Regelrechte Zins-Kracher bei Tages- und Festgeld sind in der Niedrigzinsphase auch bei den Online-Banken Mangelware. „Wer sich umschaut, findet aber noch höhere Zinsen“, sagt Annabel Oelmann. Derzeit bietet etwa die Volkswagen Bank 1,4 Prozent Zinsen pro Jahr. Sparkonten bieten nur zwischen 0,1 und 0,35 Prozent. Allerdings sollten Kunden hier auf das „Kleingedruckte“ achten. Oft gelten Online-Zinsen nur für Neukunden, einen Höchstbetrag oder reduzieren sich nach wenigen Monaten beträchtlich.