Oberhausen. . Die Oberhausener Bürger sollen in Zukunft mehr im Internet erledigen können. Vorstellbar wäre etwa, die Bearbeitung eines Bauantrages nachvollziehbar zu machen. Derzeit wird an einem Masterplan gearbeitet. Bis zum Ende des Jahres soll es einen Überblick über die Kosten geben.
Keine Warteschlangen mehr, keine Termine – das könnte Wirklichkeit werden, wenn die Oberhausener Stadtverwaltung den „Masterplan eGovernment“ umsetzt. Der soll zum einen dem Bürger ermöglichen, mehr Anliegen im Internet zu erledigen, und zum anderen soll er Arbeitsabläufe für Mitarbeiter vereinfachen. Per Mausklick ins Rathaus.
Vieles ist zwar noch Zukunftsmusik, aber an einigen Ecken und Enden drehen die städtischen Mitarbeiter bereits. So ist nun zum Beispiel eine Online-Terminvergabe möglich, wer sich zum Thema Rente mit 63 beraten lassen möchte. Denn hier ist der Andrang inzwischen groß. Wer online einen Termin vereinbart, „muss vielleicht nur noch zehn Minuten, statt drei Stunden warten“, meint Personaldezernent Jürgen Schmidt, der sich um die Entwicklung des digitalen Rathauses kümmert. Auch einige andere Anliegen, wie Beschwerden, die Beantragung der Sperrmüllentsorgung oder des Wunsch-Autokennzeichens – sind bereits online möglich, aber eigentlich gibt es noch mehr Potenzial. So könnte sich Schmidt vorstellen, dass beispielsweise ein Bauantrag online bearbeitet wird. Der Antragssteller würde eine Art Passwort bekomme, mit dem er sich einloggt und den Stand der Bearbeitung mitansehen kann. Bei Fragen würde er direkt die passenden Ansprechpartner samt Kontaktdaten finden.
Aber, so weit ist Oberhausen noch nicht. Auch das Anlegen und Verwalten elektronischer Akten ist ein Thema für die Zukunft. Manche Modellstädte, weiß Schmidt, haben acht Jahre gebraucht, auf die digitale Akte umzustellen. Möglich, dass es auch in Oberhausen lange dauert, deshalb „müssen wir endlich anfangen“, sagt er. Würden Akten elektronisch verwaltet, würde außerdem Platz im Rathaus frei – weil die ganzen Akten ja keinen Raum mehr einnehmen. Eine große Rolle spielt in dem gesamten Prozess jedoch die Datensicherheit, die gerade bei einer Stadtverwaltung oberste Priorität haben muss.
Kosten und Personal einsparen
Und der Personaldezernent wäre nicht Personaldezernent, wenn er nicht auch mit dem Gedanken spielen würde, dass sich durch einige Online-Angebote eventuell Personal und Kosten einsparen ließen. eine Außenstelle müsste möglicherweise nicht mehr in voller Besetzung dort sitzen, um lange Öffnungszeiten zu garantieren, wenn die Anliegen auch 24-Stunden online bearbeitet werden könnten. Auch eine moderne Kommunikationszentrale gehört zu den Überlegungen. Statt von der Zentrale im Rathaus an die zuständigen Mitarbeiter verbunden zu werden, sollen hier Menschen sitzen, die direkt beantworten können, wann der Müll abgeholt wird oder was man beachten muss, wenn man seinen Hund anmelden möchte.
Bis zum Ende des Jahres soll es einen Überblick geben, welche Kosten anfallen und wofür wie viel Geld ausgegeben wird. Und erst dann wird klar, was schon in naher Zukunft umzusetzen sein wird.