Zwei 29 und 27 Jahre alte Albaner, die im Herbst 2013 unangemeldet in Oberhausen lebten, sollen eine zündende Geschäftsidee gehabt haben: Mit dem Verkauf von Drogen wollten sie genug Geld verdienen, um in ihrer Heimat Immobilien kaufen zu können. Der Plan ging schief. Nun sitzen die Männer mit zwei mutmaßlichen Mittätern auf der Anklagebank des Duisburger Landgerichts.
Die lange Anklage, die die Staatsanwältin verlas, listet 87 Fälle des illegalen Handelns mit Betäubungsmitteln auf. Meist waren es kleine Mengen, die die Angeklagten vor allem an weibliche Abnehmer aus dem Rotlicht-Milieu verkauft haben sollen. Ein bis drei Gramm sollen zu beinahe jeder Tages- und Nachtzeit den Besitzer gewechselt haben.
Weil die Geschäfte so gut gingen, sollen sich die Angeklagten weitere Mittäter aus ihrem Heimatdorf in Albanien geholt haben. Zwei 25 und 29 Jahre alte Männer sollen laut Anklage bald mit ihnen in einer Wohnung an der Gewerkschaftsstraße gehaust haben, dort, wo das gehandelte Kokain auch gebunkert wurde.
In einigen Fällen soll die dann als Bande agierende Gruppierung auch zwei Groß-Kunden in Troisdorf bei Bonn beliefert haben. Mehrfach sollen dorthin Lieferungen von 50 bis 100 Gramm gebracht worden sein. Kokain bester Qualität, das für 50 Euro pro Gramm verkauft worden sein soll. Was die Täter nicht wussten: Die Polizei sah ihrem Treiben seit einiger Zeit zu. Am 18. März 2014 griffen die Ermittler zu. Seitdem sitzt das Quartett hinter Gittern. Für das Verfahren sind vier weitere Verhandlungstage geplant.