Oberhausen. Mit dem Projekt „Vision 2020“ will das LVR Museum an der Altenberger Straße in Oberhausen zeitgemäßer und spannender werden. Museumsdirektor Walter Hauser stellte Teilnehmern einer SPD-Info-Veranstaltung die Pläne vor, zu denen Besuchercafé, Schaugießerei und Sonderausstellungen gehören sollen.

Moderner, besucherfreundlicher und offener – so will sich das LVR-Industriemuseum an der Hansastraße in einigen Jahren präsentieren. „Vision 2020“ lautet das ambitionierte Zehn-Millionen-Euro-Projekt des Landschaftsverbands Rheinland, das Museumsdirektor Walter Hauser am Dienstag den Besuchern vorstellte, die einer Einladung der SPD-Fraktion gefolgt waren.

Keine Frage, der gesamte Komplex hat eine Aufwertung dringend nötig. Der schmale und dunkle Weg zum Museumseingang lädt nicht gerade zu einem Besuch ein, interaktive Museumsstationen fehlen, ein Museumscafé sucht man vergeblich, die große Freifläche wird als Parkplatz genutzt, der Anlieferungsverkehr stört, die Hinterhof-Atmosphäre ist spürbar, die Dauerausstellung ist veraltet. „Ein Industriemuseum ist heutzutage mehr als nur ein Museum“, erklärte Hauser den Gästen. Er will mehr Lebendigkeit, mehr Authentizität und Atmosphäre ins Haus und aufs Gelände bringen. Sein Ziel: ein lebendiges Museum für alle Schichten und Altersgruppen. Wie dies zu erreichen ist, dafür entwickelt die Museumsleitung mit dem Architekturbüro Ideen.

Schau-Gießerei auf dem Gelände

Der Eingang auf das Gelände von Seiten der Hansastraße soll heller werden, indem Glas die Holzteile der Überdachung ersetzt. Der Museumseingang soll nach hinten, in die Mitte der Walzhalle verlegt werden. Vorstellbar ist, dass die Spitze der großen Lokomotive herausragt, um einen weithin sichtbaren Blickfang zu schaffen. „Wir müssen allerdings sehen, wie wir sie dann vor Beschädigungen schützen können, schließlich ist das Gelände hier nachts frei zugänglich“, meinte Burkhard Zeppenfeld, kommissarischer Leiter der Zinkfabrik Altenberg. Um Industrietechnik hautnah erlebbar zu machen, denken die Museumsmacher auch an eine Schau-Gießerei auf dem Gelände.

Die Veranstaltungstechnik wird modernisiert, die Tagungsbereiche und die Raumnutzung optimiert. Sonderausstellungen und Stationen, an denen Besucher der Walzhalle etwas ausprobieren können, gehören ebenfalls dazu. Beim angedachten Café (mit Außengastronomie) und bei den Veranstaltungen will man mit den Betreibern des Zentrums Altenberg Kooperationen ausloten.

Weiße Mauer zum Park soll in Teilen zurückgebaut werden

Der erforderliche Parkraum soll auf dem Geländebereich nahe der Altenberger Straße geschaffen werden, dort, wo die historische Turbine steht. „Die kommt weg“, sagte Hauser. Zur Altenberger Straße wird auch der hinter der Walzhalle verlaufende Weg ausgebaut, damit darüber künftig sämtliche Anlieferungsverkehre erfolgen können.

Die weiße Mauer zum Park, in dessen Mitte eine alte Villa steht, die einst der Direktor der Zinkhütte bewohnte, soll in Teilen zurückgebaut werden. Dies ist ebenso Teil der Öffnung der Anlage wie auch der Wunsch, dass durchaus noch mehr Schulen mit dem Industriemuseum kooperieren. Der Gewinn für die Schüler wäre groß. „Dieses historische Fabrik-Ensemble ist wirklich einzigartig im gesamten Ruhrgebiet“, schwärmt Zeppenfeld.