Oberhausen. Die erste Hürde ist genommen. Architekten aus Berlin planen den Umbau. Der Eingangsbereich wird ins Zentrum des Altenberg-Geländes verlegt . Die Dauerausstellung wird modernisiert. LVR investiert neun Millionen Euro. NRW Städtebauminister Groschek: Kultur zieht Wohnungsbau nach sich

Auf seinem Weg zurück in die erste Liga ist das LVR Industriemuseum einen Schritt vorangekommen. Ein Architekturbüro aus Berlin hat den Zuschlag erhalten, die für die geplante Modernisierung nötigen Umbauten zu planen und zu begleiten. Die Gremien des Landschaftsverband Rheinland (LVR) hatten zugestimmt, in das Revitalisierungsprojekt des in die Jahre gekommenen einstigen kulturpolitischen Ausrufezeichens der Region neun Millionen Euro zu investieren.

Die Planungsphase beginnt

„Das Vergabeverfahren ist abgeschlossen, wir gehen jetzt in die Planungsphase“, sagte Museumsdirektor Walter Hauser. Das Museum sowie das gesamte Areal Zentrum Altenberg verkauften sich mittlerweile weit unter Wert. Das zu ändern, beinhalte die „Vision 2010“.

Nach außen hin ziele die Modernisierung auf einen stärkeren Anschluss des Altenberg-Geländes an Lirich sowie an die Stadtmitte, sagte Milena Karabaic, LVR-Dezernentin für Kultur und Umwelt. Geplant sei eine Aufwertung des Kulturdreiecks zwischen Theaterplatz, Altmarkt und Altenberg.

Neu erschlossen werde der zentrale Innenhof des Altenberg-Geländes, um die Aufenthaltsqualität für die Museumsgäste auf dem Außengelände zu erhöhen. „Der schöne Platz wird als Parkplatz genutzt, das ist schade“, sagte Karabaic. Der Eingangsbereich werde zur Mitte des Innenhofs hin verlegt. Das bedeutet praktisch, dass das Gebäude „umgekrempelt wird“, sagte Klaus Kösling, Mitglied in der Landesversammlung Rheinland, dem Gremium, das über die Finanzplanung des LVR entscheidet.

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Bahnhofsmuseum soll ausgebaut werden

„Wir haben es uns nicht leicht gemacht“, sagte er zu der Entscheidung für den vergleichsweise fetten LVR-Finanzklops, den Oberhausen erhält. „In die gesamte NRW-Kulturlandschaft sollen in den nächsten zehn Jahren 100 Millionen Euro fließen, das sind pro Jahr 10 Millionen für alle Städte“, sagte Kösling.

Doch nicht nur bautechnisch, auch inhaltlich soll’s zur Sache gehen. „Die Dauerausstellung ist veraltet. Der Strukturwandel muss berücksichtigt werden. Besucher kommen heute mit völlig anderen Fragestellungen und Erwartungen zu uns als vor 20 Jahren“, sagte Hauser. Er legt Wert auf die enge Zusammenarbeit zwischen Museum, Sowat e.V., den Soziokulturellen Vereinen Altenberg sowie dem Verein für aktuelle Kunst, der das Gelände mit hochmodernen Ausstellungen belebt.

Kulturdezernent Apostolos Tsalastras beschreibt das Ziel der Maßnahmen so: „Das LVR-Museum und Altenberg sollen als Eckpfeiler des Kreativ-Angebots der Stadt spannende Orte werden.“ Tsalastras wies darauf hin, dass der LVR auch den weiteren Ausbau des Bahnhofsturms unterstützt, den Kitev, Kunst im Turm e.V., vorantreibt.